Held - Idol
Eines der wesentlichen Motive der Dichtungen Gleims auf Friedrich II. ist das Konzept des Helden, zu welchem dieser durch die Gaben der Weisheit und sein Feldherrengenie aufstieg.
Held - Idol
Eines der wesentlichen Motive der Dichtungen Gleims auf Friedrich II. ist das Konzept des Helden, zu welchem dieser durch die Gaben der Weisheit und sein Feldherrengenie aufstieg.
Gleim behandelte den König nicht nur in den verschiedensten literarischen Gattungen immer wieder, auch in den Riten des sozialen Lebens spielte die Figur Friedrichs II. eine zentrale Rolle. Johann Gottfried Seume besuchte Gleim 1798 in Halberstadt und erinnerte sich später: "Sein Enthusiasmus für Friedrich den Zweiten grenzte an Abgötterei, war aber immer noch liebenswürdig und bei weitem nicht so zudringlich barock, als man zuweilen gesagt hat" (Zeitung für die elegante Welt, 1803, Nr. 30). Wenn Gleims Verehrung Friedrichs manchem Zeitgenossen ‚barock‘ anmutete, so wohl einerseits durch ihre Bestimmtheit, die vielleicht Widerspruch nicht leicht gelten ließ, sowie andererseits durch ihre Form, die sakralen wie auch höfischen Riten ähnelte. Mancher Besucher Gleims berichtete von der gemeinschaftlichen Betrachtung von Hut und Schärpe des Monarchen, die der Dichter in seinen Besitz gebracht hatte. Denjenigen Freunden, in denen er dabei Gesinnungsgenossen fand, spendete Gleim gar einen Reliquienring, in dem eine Marmorurne mit Fasern aus Hut und Schärpe unter Glas gefasst war. So stiftete Gleim gleichsam einen Orden "Friedrichs des Einzigen" - wie die Beschriftung der Urne lautet.
Gleims Halberstädter Freund Klamer Schmidt berichtete: "Natürlicher Weise muß Gleim’s feurige Königsliebe gegen jeden andern Patriotismus, der nur etwas gemilderter ist, einen großen Abstich machen. Das ist mein kleines Sanssouci! Sagte Gleim, als wir in den Garten traten" (Klamer Eberhard Karl Schmidt’s Leben und auserlesene Werke. Hg. v. Wilhelm Werner Johann Schmidt und Friedrich Lautsch, Stuttgart u.Tübingen 1826, Bd. 1, S. 61).
Seinen Garten vor den Toren der Stadt nannte Gleim wie Friedrich II. sein Weinbergschloss am Rande von Potsdam sein "Sanssouci" - Ohnesorge. In Gleims Stube stand ein Feldbett wie Friedrich seinen im Krieg angenommenen Gewohnheiten entsprechend im Feldbett schlief. Nach dem Vorbild des Flötisten auf dem Thron Preußens übte sich Gleim im Flötenspiel. Die Verehrung Friedrichs II. reichte bei Gleim bis zur Idolisierung und zur Imitation.
Eines der wesentlichen Motive der Dichtungen Gleims auf Friedrich II. ist das Konzept des Helden, zu welchem dieser durch die Gaben der Weisheit und sein Feldherrengenie aufstieg.
Gleim behandelte den König nicht nur in den verschiedensten literarischen Gattungen immer wieder, auch in den Riten des sozialen Lebens spielte die Figur Friedrichs II. eine zentrale Rolle. Johann Gottfried Seume besuchte Gleim 1798 in Halberstadt und erinnerte sich später: "Sein Enthusiasmus für Friedrich den Zweiten grenzte an Abgötterei, war aber immer noch liebenswürdig und bei weitem nicht so zudringlich barock, als man zuweilen gesagt hat" (Zeitung für die elegante Welt, 1803, Nr. 30). Wenn Gleims Verehrung Friedrichs manchem Zeitgenossen ‚barock‘ anmutete, so wohl einerseits durch ihre Bestimmtheit, die vielleicht Widerspruch nicht leicht gelten ließ, sowie andererseits durch ihre Form, die sakralen wie auch höfischen Riten ähnelte. Mancher Besucher Gleims berichtete von der gemeinschaftlichen Betrachtung von Hut und Schärpe des Monarchen, die der Dichter in seinen Besitz gebracht hatte. Denjenigen Freunden, in denen er dabei Gesinnungsgenossen fand, spendete Gleim gar einen Reliquienring, in dem eine Marmorurne mit Fasern aus Hut und Schärpe unter Glas gefasst war. So stiftete Gleim gleichsam einen Orden "Friedrichs des Einzigen" - wie die Beschriftung der Urne lautet.
Gleims Halberstädter Freund Klamer Schmidt berichtete: "Natürlicher Weise muß Gleim’s feurige Königsliebe gegen jeden andern Patriotismus, der nur etwas gemilderter ist, einen großen Abstich machen. Das ist mein kleines Sanssouci! Sagte Gleim, als wir in den Garten traten" (Klamer Eberhard Karl Schmidt’s Leben und auserlesene Werke. Hg. v. Wilhelm Werner Johann Schmidt und Friedrich Lautsch, Stuttgart u.Tübingen 1826, Bd. 1, S. 61).
Seinen Garten vor den Toren der Stadt nannte Gleim wie Friedrich II. sein Weinbergschloss am Rande von Potsdam sein "Sanssouci" - Ohnesorge. In Gleims Stube stand ein Feldbett wie Friedrich seinen im Krieg angenommenen Gewohnheiten entsprechend im Feldbett schlief. Nach dem Vorbild des Flötisten auf dem Thron Preußens übte sich Gleim im Flötenspiel. Die Verehrung Friedrichs II. reichte bei Gleim bis zur Idolisierung und zur Imitation.
2012-01-10