Karl Jahn
Am 30. November 1892 wird Karl Jahn in Neuruppin geboren. Dort besucht er die Präparandie als Einstieg in die Ausbildung zum Volksschullehrer und danach das weiterführende Lehrerseminar seiner Heimatstadt. Karl Jahn beginnt seine Lehrertätigkeit in Brügge (Prignitz) und wechselt kurz darauf nach Preddöhl, wo er seine Frau kennenlernt. 1921 erfolgt seine Versetzung nach Dannewald. Spätestens hier wird sein leidenschaftliches Interesse für Fotografie und Heimatgeschichte, fester Bestandteil seines Wirkens: Erste Beiträge finden sich im Heimatkalender für die Ost- und Westprignitz. Ab 1930 unterrichtet Jahn in Wusterhausen. 1932 bezieht die Familie in Wusterhausen das neugebaute Wohnhaus an der Straße nach Bantikow. Hier richtete sich Jahn laut Zeitzeugen ein eigenes Fotolabor ein. 1933 richtet Karl Jahn die 700-Jahr-Feier der Stadt Wusterhausen an der Dosse aus. Zu dieser Zeit beginnt er außerdem mit Planungen zur Gründung eines Heimatmuseums.
Anfang der 50er Jahre beteiligt sich Jahn intensiv im Kulturbund, gründet einen Fotozirkel und leitet die Arbeits- und Interessengemeinschaften Natur- und Umwelt, Ur- und Frühgeschichte, Heimatgeschichte und Ortschronik.
Seine Schüler begeistert Jahn mit seinem enthusiastischen Wesen für die Fotografie, wie von Zeitzeuge Gerhard Fenske in einer Festschrift von 1999 berichtet wird. 1958 erscheint anlässlich der ebenfalls von Jahn organisierten 725-Jahr-Feier der Stadt, eine von ihm verfasste Ortschronik. Weitere Publikationen folgen. Im Juni 1963 eröffnet dann das von Jahn jahrelang geplante und schließlich begründete Heimatmuseum Wusterhausen. Am 24. Juli 1969 stirbt Karl Jahn.
Der Museumsgründer und begeisterte Hobbyfotograf Karl Jahn überließ dem damaligen Heimatmuseum Kyritz und damit dem Wegemuseum Wusterhausen eine reiche Sammlung an Fotos, darunter auch mehrere Glasplattennegative. Die Motive reichen von Porträts über Stadtansichten bis zu Experimenten mit Bohnenkeimlingen, die der Lehrer wahrscheinlich im Unterricht einsetzte.
2019-05-24