Gerhard Hillmer
Am 24. März 1920 kommt Gerhard Hillmer in Berlin-Dahlem als Sohn des Lagerarbeiters und Wachtmeisters beim Berliner Wachzug Erich Hillmer und seiner Ehefrau Anna, geborene Laurisch, zur Welt. Nach dem Besuch der städtischen Mittelschule „Wilhelm-Conrad“ in Berlin-Wannsee beginnt Gerhard Hillmer 1936 eine kaufmännische Lehre bei der Fachtageszeitung „Die Landware“ des Verlags Theodor Weicher in Berlin-Schöneberg. 1939 absolviert er erfolgreich die Gehilfenprüfung und wird als Vertriebsleiter für „Die Landware“ angestellt. Im selben Jahr zieht Hillmer nach Potsdam-Babelsberg in die Siemensstraße 2 um.
Im Zweiten Weltkrieg dient Hillmer als Soldat vor allem in Italien. Als Kriegsfolge erkrankt er an Gelenkrheuma und Malaria. Nach Ende des Krieges nimmt Hillmer zunächst seine kaufmännische Tätigkeit wieder auf, diesmal beim Verlag „die Rundschau“ und für den Vertrieb von Zeitungen des Pressedienstes Peter H. Welcke in Berlin. Doch schon kurz darauf macht Hillmer seine Leidenschaft für Fotografie, die er bis dahin gelegentlich auch als Nebenerwerb ausführte, zum Beruf. Er ist als freischaffender Fotojournalist für mehrere Zeitungen tätig und wird Mitglied im „Verband der Deutschen Presse“, in dem er später zum Vorstandsmitglied des Landes Brandenburg gewählt wird. 1950 heiratet er Rosemarie Schittko, Tochter des Babelsberger Fotografen Alexander Schittko. Gemeinsam haben sie eine Tochter. Bis zu seinem Tod am 4. April 1975 arbeitet Gerhard Hillmer als Fotograf. Zu seinen Auftraggebern gehören neben Tageszeitungen auch der Sportverlag, die Kammer für Außenhandel und das Institut für Ernährungswissenschaft in Bergholz-Rehbrücke.
Insbesondere die von 1945-49 entstandenen Fotografien Potsdams sind ein historisch bedeutendes Zeugnis. Hillmer dokumentierte mit einem klaren Blick für Bildstimmung und Komposition das zerstörte Stadtbild ebenso wie das Leben der Menschen in der Nachkriegszeit. Hillmers ästhetisches Verständnis von Geometrie wirkt modern. Der Nachlass des Fotografen ist ein Bestand des Potsdam Museums – Forum für Kunst und Geschichte.
2019-01-29