Kommunikation zwischen Heimat und Front - Post im Krieg
Das gängige Kommunikationsmedium für die Verbindung zwischen Front und Heimat im Ersten Weltkrieg war die Feldpostkarte beziehungsweise der Feldpostbrief. Obwohl die Feldpost der militärischen Zensur unterstand, finden sich doch gelegentlich auf den überlieferten Karten auch kritische Töne zum Kriegsverlauf, insgesamt überwiegen unverfänglich formelhafte Grüße und familiäre Mitteilungen aus dem Alltagsleben.
Im Ersten Weltkrieg kommunizierte man auf große Entfernungen per Postkarte oder Brief miteinander. Als sogenannte „Feldpost“ wurden Briefe, Karten und kleine Päckchen bis 250 Gramm kostenlos befördert. Täglich wurden allein für den Bereich der deutschen Armeen fast 10 Millionen Feldpostsendungen aus der Heimat an die Front geschickt, umgekehrt waren es circa 7 Millionen Sendungen am Tag. Im Bereich des deutschen Militärs sind so insgesamt während des gesamten Krieges fast 30 Milliarden (!) Feldpostsendungen befördert worden. Post von der Front in die Heimat unterlag der Zensur der unmittelbaren Dienstvorgesetzten. Dementsprechend war die Handhabung sehr unterschiedlich. So erreichten auch gelegentlich schlechte Nachrichten die Heimat. Umgekehrt wurde in den Briefen aus der Heimat an die Front auch von den Versorgungsengpässen zu Hause berichtet. Die Daheimgebliebenen freuten sich über jedes Lebenszeichen, befreite sie doch eine empfangene Feldpostkarte für einen Moment aus der quälenden Ungewissheit, ob der Mann, der Vater oder der Bruder noch lebte. Für die Soldaten war die Feldpost aus der Heimat die wichtigste Verbindungsmöglichkeit mit ihren Familien. Anfangs spiegelten die Motive der Bildpostkarten häufig eine naive Siegesgewissheit wider. Vielfach kommen Motive vor, die den Krieg verharmlosen. Später dominieren, allein schon wegen der Papierknappheit, einfachere, häufig sogar schmucklose Karten. In der Kriegssammlung des Historischen Museums der Pfalz haben sich auch etliche Briefe und Karten von französischen Kriegsgefangenen aus dem Lager Landau erhalten. Teilweise handelt es sich dabei offensichtlich um Briefe, die von der Lagerzensur einbehalten wurden.
2019-05-07