museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Jüdisches Museum Westfalen Dorsten Dokumente [97/3]
Reisepass (Thomas Ridder/Jüdisches Museum Westfalen Dorsten CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Thomas Ridder/Jüdisches Museum Westfalen Dorsten / Thomas Ridder (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Reisepass von Friedrich Bauchwitz

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Bei diesem Exponat handelt es sich um den Reisepass von Friedrich Adolf Bauchwitz. Dieser wurde 1939 in Köln ausgefertigt und 1993 von Friedrich Bauchwitz persönlich dem Museum übergeben.

Der Reisepass ist ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, da sich darin die Stigmatisierung der jüdischen Bürger und Bürgerinnen Deutschlands ablesen lässt. Auf der ersten Innenseite des Passes etwa (linke Hälfte des Bildes) ist mit Datum vom 23.1.1939 ein rotes „J“ eingestempelt, das den Passinhaber als Juden kennzeichnet. Weiter sollte auch der zusätzlich eingetragene NameIsrael“ (auf der rechten Hälfte des Bildes) auf jüdische Abstammung hinweisen. Der aufgezwungene Namenszusatz und das „J“ im Pass waren zwei Maßnahmen von vielen, um die jüdischen Deutschen aus dem allgemeinen gesellschaftlichen Leben auszuschließen.

Friedrich Adolf Bauchwitz wurde 1924 in Wien als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Berlin und später in Köln, wo er das jüdische Realgymnasium "Jawne" besuchte. Durch die mutige Initiative seines Schulleiters Erich Klibansky, der so viele Schüler wie möglich in Sicherheit bringen wollte, gelang auch Friedrich Bauchwitz die Flucht nach England. Von dort aus emigrierte er zu Verwandten in die USA.

Als Soldat bei den US Streitkräften verbrachte Bauchwitz immer wieder Zeit in Europa und Deutschland. Als Zivilbeamter bei der US Luftwaffe kam er in den 1960er Jahren schließlich nach Bremen. Dort heiratete Friedrich Bauchwitz schließlich eine Bremerin, gründete eine Familie und entschied sich, zu bleiben. Friedrich, auch bekannt als Fritz, begann als Journalist bei Radio Bremen zu arbeiten. Er moderierte Sendungen wie die "Nordschau" und den "ARD-Nachtexpress" - seine Stimme war bundesweit bekannt.

Fritz Bauchwitz starb überraschend am Ostermontag, dem 13. April 2009, in Buenos Aires, als er dort seine jüngsten Urenkel kennenlernen wollte.

Material/Technik

Papier / Druck

Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Objekt aus: Jüdisches Museum Westfalen Dorsten

Das Jüdische Museum Westfalen entstand aus einer Bürgerinitiative. Bis heute wird es von dem „Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V.“ mit...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.