Nach Entwürfen von Georg Christian Unger wurde 1775 die komplette Nordseite der Bäckerstraße neu errichtet. Die zweigeschossigen und fünfachsigen Häuser Nr. 1 bis 5 beweisen noch heute die Gestaltungskraft Ungers, der nicht nur jedem Haus ein individuelles Antlitz, sondern auch eine Funktion in der Zeile verlieh. So sind die Traufen der Häuser Nr. 1, 3 und 5 rhythmisch angehoben und treten deren Fassaden wie Risalite leicht hervor. Die Nr. 2 und 4 wirken dadurch wie Rücklagen einer zusammengehörenden Front. Die Nr. 3 als quasi Mittelrisalit besitzt ein mit gebänderten Lisenen gegliedertes Erdgeschoss. Das in der Mittelachse gelegene Portal oberhalb einer kleinen Freitreppe wurde später offenbar leicht vergrößert, denn der Rahmen greift über die Leibung hinaus und der in den anderen Achsen über dem Sturz vorhandene Schmuck in Form einer Kartusche mit flankierenden Festons fehlt hier. Die Obergeschossfenster haben Segmentbogenverdachungen mit geraden Ansätzen, worin Draperien hängen. (Thomas Sander, 2014)
de