Diese fast lebensgroße sehr buntgefasste Kreuzigungsgruppe stammt aus einer nicht mehr zu identifizierenden Kirche im Hochsauerland. Beim Erwerb für das Museum wurden zwei weitere Assistenzfiguren, Maria und Johannes, nicht erworben. Dieser Verlust fällt kaum auf, da die Beziehung zwischen dem Gekreuzigten und Maria Magdalena am Fuße des Kreuzes so intensiv dargestellt wird. In einem außerbiblischen Thema kniet Maria Magdalena vor dem Kreuz, wäscht Christi Füße mit ihren Haaren, wie sie nach einigen Interpretationen der Bibel es zuvor in Bethanien getan hatte, und nähert sich der Wunde an Christi Fuß mit ihrem Mund. Obwohl Christus eindeutig mit seiner Seitenwunde als schon tot dargestellt wird, neigt er seinen gesenkten Kopf nach vorn, Maria Magdalena zu. Die Gruppe dramatisiert direkt die emotionalen Verbindungen, die das 19. Jahrhundert so stark interessierte, aber im Gesichtsausdruck von Maria Magdalena fehlen die starken Emotionen wie Trauer und Verlust, die diese Szene verlangt.
de