Seit 1822 gibt es die Siegener Freimaurerloge "Zu den drei eisernen Bergen im Orient: Siegen". Es ist ein Männerbund, der auf den Idealen der Aufklärung (:) Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität basiert. Innerhalb der Gemeinschaft gilt das Gebot der Vertraulichkeit. Daher gelangen nicht allzu viele Informationen nach draußen. Verschwörungstheoretiker und Schriftsteller nehmen sich folglich gerne dieser Vereinigung an.
Die ersten Freimaurer gingen aus den Dombauhütten Englands hervor, und so sind folgerichtig ihre Symbole: Winkelmaß, Wasserwaage und Senkblei, dazu noch Sonne, Mond und der salomonische Tempel. Die Siegener Loge wählt als ihr Logensiegel: drei eiserne Berge über ihnen das Auge Gottes und in den von ihm ausgehenden Strahlen sieben Sterne. Mit der Wahl des Namens und des Siegels nimmt man sowohl in geographischer wie auch geologischer Hinsicht und auf die Gründungsmitglieder, von denen viele im Bergbau tätig sind, Bezug.
Rituale bestimmen die Gestaltung der Logensitzung und basieren auf überlieferten Konventionen; so auch die Tafelloge, die vom Meister vom Stuhl und seinen Aufsehern durchgeführt wird. Dabei wird u.a. ein Toast ausgebracht, dem eine kurze Rede auf ein zu würdigendes Ereignis vor raus geht; die beiden Aufseher geben die Anweisung, dass die Brüder die Kanone ihres Nachbarn füllen. Diese Geste symbolisiert den dienenden Charakter der Brüder untereinander. Auf Kommando werden die Gläser in drei Zügen geleert und dann erfolgt ein festes Aufsetzen des Glases als symbolischer Salutschuss.
Die im Bestand des Museums befindlichen "Kanonen" sind mit 12 cm Höhe nicht allzu groß. Neben Freimaureremblemen sind die Namen verschiedener Logenbrüder eingraviert.
Text von Susanne Kern-Terheyden
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