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Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund Vom Sonn- und Alltag - Aspekte des ländlichen Lebens [C 1861/250]
Trauerhaube (Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund (CC BY-NC-SA)
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Trauerhaube

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Beschreibung

Der Status von Witwe/r war an der Kleidung erkennbar. So wie das Tragen einer Haube in jungen Jahren zeigte, dass die Frau "unter die Haube gekommen", also verheiratet war, signalisierte das Tragen der Trauerhaube den Tod eines geliebten Menschen.
Der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer war von Religion und Jenseitsvorstellungen geprägt. Beerdigungen fanden unter der Obhut der Kirche und unter Anteilnahme der Öffentlichkeit statt. Eine "gute Leiche" hatte Repräsentationsfunktion. Das Grabkreuz, Leichenpredigten, Sterbebildchen und Todesanzeigen gehörten zum Totengedenken. Trauer war ein öffentlich bekundetes Gefühl mit traditionell festgelegten Trauerzeiten. Da der frühe Tod den Verlust einer Arbeitskraft bedeutete, war eine Wiederverheiratung nach Ende der Trauerzeit überlebenswichtig.
Hauben gehörten zum weiblichen Lebenslauf. Es gab bunte oder einfarbige, silber- und goldbestickte Hauben für Alltag und Sonntag, Arbeit und Fest, Freuden- und Trauerzeiten. Je nach Stand und Anlass waren die Hauben reich bestickt. Die meist mit reichen floralen Elementen geschmückten Haubenbänder sind bis zu einem Meter lang. Bis zu sechs Hauben gehörten zur Grundausstattung, die oft als Liebesgabe in einer Haubenschachtel zur Hochzeit verschenkt wurde. Das Tragen einer Haube war keine Privatangelegenheit. So erfolgte z.B. das "Inkappen" der Braut in der Hochzeitsnacht durch verheiratete Frauen, die das Aufsetzen der Haube mit scherzhaften Anspielungen verbanden. (...)
B.H.

Material/Technik

Samt, Seide, Goldfaden, Pailletten

Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund

Objekt aus: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund

Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte erfuhr seit seiner Gründung 1883 eine über 100jährige Entwicklung als bürgerliches Museum, dem...

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