Die Höhlenhyäne (Crocuta crocuta ERXLEBEN) ist anatomisch mit der in Afrika lebenden Fleckenhyäne identisch. Auffällig sind besonders Schädelmerkmale: Ein starker Knochenkamm auf dem Schädeldach dient als Ansatzstelle für eine kräftige Kaumuskulatur; kegelförmige Vorbackenzähne sind zum Aufbrechen von Knochen zur Gewinnung des fettreichen Marks geeignet. Die gruppenweise und räuberisch lebenden Tiere schleppten ihre Beute in langfristig von ihnen besetzten Höhlen ein. Höhlenhyänen waren nicht sehr wählerisch; daher lassen sich über Knochenansammlungen in solchen Höhlen Rückschlüsse auf die zeitgleich vorkommenden Großsäuger ziehen. Bissspuren an Hyänenknochen zeigen, dass auch verendete Artgenossen als Nahrung angenommen wurden. Die Höhlenhyäne ist für Mitteleuropa seit dem Cromer-Interglazial belegt und war während Kalt- und Warmzeiten gleichermaßen vertreten. Da sich mit dem Weichsel-Hochglazial keine Nachweise mehr finden, wird das Verschwinden der Art aus Mitteleuropa zu dieser Zeit vermutet.
Es handelt sich um Knochen mindestens zweier Fundorte, die hier ausgelegt sind. Es ist ein fast vollständiges Skelett (80% echte Knochen), Ergänzungen aus Gips sind farblich abgesetzt.
Alter: ca. 30.000 Jahre
Fundort: Höhlen des Sauerlandes (Frettertalhöhle/Biggetalhöhle)
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