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Stadtmuseum Beckum

Über das Museum

Das Stadtmuseum Beckum befindet sich im historischen Rathaus der Stadt. Das Gebäude stammt im Kern aus dem 15. Jahrhundert, bereits 1441 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Seinen hohen und charakteristischen Schaugiebel erhielt es jedoch erst nach einem Umbau im Jahre 1879. Vor Gründung des Museums 1986 diente es als Sitz der Stadtverwaltung und in früherer Zeit auch als Amtsgericht, Sparkasse, Spritzenhaus, Stadtwache, Polizeistube und Gefängnis, wie man an einigen vergitterten Fensteröffnungen im Erdgeschoß noch erkennen kann.
Von seiner jahrhundertealten Funktion als Ort der Gerichtshoheit künden neben dem Schaugiebel und der Bogenhalle auch die beiden Sandsteinfiguren an der Fassade, die die Orts- und Kirchenpatrone St. Stephanus und St. Sebastian darstellen (Anfang 16. Jahrhundert, Originale im ehem. Ratssaal im I. Obergeschoß).
Die Sammlungen des Museums repräsentieren die stadtgeschichtliche Entwicklung Beckums vom 13. bis 19. Jahrhundert. Steinzeitliche Funde und die Dokumentation zur fränkischen Siedlungsgeschichte (sog. Fürstengrab von Beckum um 600 n.Chr.) veranschaulichen die Frühgeschichte des Beckumer Raumes.
Die im Mittelalter bedeutende Rolle der Hansestadt Beckum wird durch verschiedene Rechtszeugnisse und durch das hier ansässige Zunftwesen veranschaulicht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Darstellung der örtlichen Industriegeschichte, die vor allem durch die Produktion von Kalk und Zement geprägt ist. Hieran schließen sich die geologisch-paläontologischen Funde an; neben kreidezeitlichen Fossilien auch eine Dokumentation zum ehemaligen Strontianitbergbau.
Ein kurzer Abriß widmet sich der ehemaligen jüdischen Gemeinde der Stadt, deren Gemeindeschule durch eine Chronik dokumentiert ist. Volkskundliche Dokumente zur Schützentradition, zu den örtlichen Zinngießermeistern sowie sakrale Sammlungen vom 16. bis späten 19. Jahrhundert beschließen die Dauerausstellung. Als einzigartig dürfen die vorhandenen Filmdokumente im multimedialen Karnevalsraum gelten, die ab 1913 und während der gesamten NS-Zeit das närrische Treiben, aber auch die zeitgeschichtlichen Begleitumstände dokumentieren. Die Karnevalstradition geht zurück auf seit 1467 nachweisbaren Heischegängen der Bauknechtsbruderschaft.
Den Willkommensgruß erhält der Museumsbesucher im Tante-Emma-Laden, der originalgetreu im Museum wiederaufgebaut worden ist. Er stammt aus dem Jahre 1908 und wurde bis 1993 in Beckum betrieben. Großbürgerlich präsentiert sich im Erdgeschoß der Wohnzimmersalon (um 1910) eines örtlichen Zementwerkdirektors, dessen Familienporträts vom Beckumer Maler Joseph Seiwert stammen. Ein weiterer Raum beherbergt eine alte Schulklasse, wie es sie vielfach in den Bauerschaften rund um Beckum gegeben hat.
Das Stadtmuseum präsentiert regelmäßig Sonderausstellungen zur Stadtgeschichte, zur Kunstgeschichte Westfalens und zur aktuellen Kunst. Jährlich finden mehrwöchige museumspädagogische Sonderprogramme für die Beckumer Schulen zu ausgesuchten Themen der Stadtgeschichte statt.
Träger des Museums ist die Stadt Beckum. Ihr zur Seite steht als Förderverein der Museumsverein Beckum e.V., der das Haus ideell und materiell unterstützt und die Bürgerinnen und Bürger an die Arbeit des Museums heranführt und ihr Interesse für Kultur und Geschichte vertieft.
Der Verein unterstützt die Sonderausstellungen und Veröffentlichungen des Stadtmuseums und ermöglicht Ankäufe und Restaurierungen von Kunstgegenständen und Objekten für die Sammlungen des Hauses. Er unterhält eine Bibliothek, um die wissenschaftliche Forschung im Museum zu unterstützen. Jährlich werden mehrere Studienreisen zu großen Kunst- und Geschichtsausstellungen oder Kunstregionen Europas angeboten sowie Vorträge zur historischen Entwicklung unserer Region.

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