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Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Büchersammlung der Schlossbibliothek

Büchersammlung der Schlossbibliothek

Über die Sammlung

Wie die bisherigen Forschungen zeigen, liegen die Anfänge einer Büchersammlung auf der Heidecksburg im 16. Jahrhundert. Im Zusammenhang mit der Einführung der Reformation in der Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt gibt es Hinweise auf Bücher für den kirchlichen Gebrauch, die in der Sakristei der Hofkirche aufbewahrt wurden sowie in Privatbibliotheken der gräflichen Familie. Anspruch und Aufmerksamkeit für die Präsentation der Buchbestände änderten sich deutlich mit der Erhebung der Grafen in den Reichsfürstenstand im Jahre 1710 und dem beginnenden Neubau der barocken Residenz Heidecksburg ab 1735. So war es Fürst Johann Friedrich (1721-1767), der 1748 die Einrichtung einer "Fürstlich-Öffentlichen Bibliothek" anregte. Die Räumlichkeiten im Kellergeschoß des Südflügels wurden mit "allerhand mathematischen, natürlichen Sachen und Antiquitäten, hermetischen Statuen, Sinnbildern ..." ausgestattet und einmal wöchentlich für die Öffentlichkeit freigegeben. ... Der heutige Buchbestand umfasst den Zeitraum vom 16. bis 19. Jahrhundert und stellt ein facettenreiches Konglomerat unterschiedlichster fürstlicher Privatbibliotheken dar, das insbesondere nach 1918 mit Privatnachlässen und Teilbeständen anderer Rudolstädter Bibliotheken vermischt wurde. Handschriftliche Widmungen, Besitzeintragungen oder Exlibris geben interessante Hinweise auf die Geschichte dieser Sammlung und werden zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Aufarbeitung bzw. Veröffentlichung. Die Zahl der Bücher scheint innerhalb der deutschen Bibliothekslandschaft zwar klein, weist aber in Teilbereichen exzellente und seltene Einzeltitel auf. Besonders erwähnenswert sind dabei die Bestandsgruppen Naturwissenschaften, Literatur der deutschen Klassik, Antikenrezeption, Baukunst und die in sich geschlossene Marstallbibliothek. [Jens Henkel]

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