Die Tafel zeigt und Maria, die mit beiden Händen den blonden, pausbäckigen Christusknaben liebevoll umfängt. Er hat seinen rechten Arm um den Hals der Mutter gelegt und schmiegt sein Köpfchen an ihre Wange. Ungestüm sind seine Gefühlsäußerungen, während seine Mutter eher verhalten und nachdenklich reagiert. Diese Darstellung der zärtlichen Zuneigung zwischen Mutter und Kind ist ein bewußter Rückgriff auf alte byzantinische Madonnentypen: Eleusa (Erbarmerin) oder Glykophilusa (Süßküssende). Die Innigkeit verringert die Distanz zwischen dem Kunstwerk und seinem Betrachter. Maria mit dem Kind war ein bevorzugtes Thema für Hausandachtsbilder, das sich bis ins 15. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit erfreute.
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