Barbiere müssen aus einer rituell reinen Kaste stammen, denn sie treten in intimen Kontakt mit ihrer Klientel. Inder haben sich in der Regel nicht selbst rasiert, sondern ließen rasieren. Dies geschah mit einem ziemlich einfachen Schabemesser und ohne Seife, allein mit Wasser, was den Vorgang nicht gerade zu einem Vergnügen machte. Dem Mann auf dem Bild wird teilweise das Haupthaar geschoren, und er beobachtet die Rasur mit einem Handspiegel. Barbiere boten ihre Dienste auf dem Markt oder an bestimmten Orten der Stadt an. Manchmal liefen sie auch mit ihren Utensilien durch die Straßen und ließen sich in die Häuser rufen. Das Tragen oder Nichttragen eines Bartes war keine individuelle Entscheidung, sondern hing mit der Kaste und dem Stand eines Mannes zusammen. (Werner Kraus)
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