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Städtische Museen Jena, Kunstsammlung

Über das Museum

Die Städtische Kunstsammlung Jena zählt mehr als 4.000 Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Plastik. Obwohl neuere Medien, wie Videos und Installationen, nur marginal vertreten sind, ist die Jenaer Kunstsammlung eine Sammlung des 20. und 21. Jahrhunderts.
Das Profil der Sammlung ist heterogen und von regionalen Besonderheiten ebenso geprägt wie von überregional bedeutsamen Werken. Die Schwerpunkte bilden die Kunst der Klassischen Moderne und die Kunst der DDR. Die Werke der Klassischen Moderne sind von geringer Zahl und hohem Wert, während die Kunstwerke aus der Zeit der DDR das in Zahlen größte Konvolut ausmachen. Ein stetig wachsender Bestand zeigt den Aufbruch in die veränderte Kunstlandschaft der Gegenwart und wurde meist parallel zu den Ausstellungen der letzten Jahre erworben.
Den wichtigsten Bezugspunkt städtischer Kunstgeschichte bilden noch immer die Aktivitäten des Jenaer Kunstvereins, der unter wechselnder Leitung von Hans Fehr, Eberhard Grisebach, Botho Graef und Walter Dexel zwischen 1903 und 1933 der thüringischen Universitätsstadt ein Programm bot, welches qualitativ über die Region hinausreichte und in dieser Weise keine Wiederholung fand. Die Ausstellungen jener Jahre hatten deutlich und klar ein Programm: Gegenwart. Das war provokant, gescholten und begrüßt gleichermaßen - und führte von einer spannungsvollen Ausstellungspraxis, mit der Jena Geschichte schrieb, zu einer Sammlung, die von Kirchner bis Munch die Wegbereiter der Kunst des 20. Jahrhunderts vereinte und den Bürgern der Stadt zum Studium anbot.
Die Künstler, die hier ausstellten, wurden später die Protagonisten der Klassischen Moderne, wie die Künstler der "Brücke" und die Bauhaus-Meister. Natürlich hatte diese Praxis nicht nur Befürworter. So mancher Ausstellung wurde, wie es der Kunsthistoriker Botho Graef 1912 formulierte, zwar die "Ehre der Beschimpfung" zuteil, auf der anderen Seite erntete der Kunstverein mit seinem Programm aber auch sehr viel Zuspruch. Trotz einigem Widerstand gründete 1913 der Philosoph Eberhard Grisebach die "Sammlung moderner Kunst", die durch Schenkungen der ausstellenden Künstler und Ankäufe kontinuierlich anwuchs. Herausragende Zeugnisse dieses Engagements sind die Erwerbungen von Erich Heckels "Gelbe Segel" (1913) und Ferdinand Hodlers "Der Schwur" (1913). Ernst Ludwig Kirchner überließ der Sammlung 260 Grafiken - eine Schenkung, die unter anderem Jenas Ruf als Kunststadt in dieser Zeit festigte. Der Ausstellungsleiter Walter Dexel brachte dem Kunstverein nicht nur mit seinem Programm, sondern auch der Sammlung nationale Aufmerksamkeit.
Die bisweilen schroffen Umbrüche unter wechselnden Strategien und ohne eigene Schauräume prägten die Sammlung ebenso nachteilig wie nachhaltig. 1981 konnte die Sammlung im Romantikerhaus eine eigenständige Bleibe finden, seit 1998 ist die Kunstsammlung im Stadtmuseum am Marktplatz beheimatet.
In Ausstellungen zur internationalen Gegenwartskunst wurden in den vergangenen Jahren neben bekannten Künstlern wie Joel-Peter Witkin (USA), Per Kirkeby (DK), Sally Mann (USA) oder Markus Lüpertz zahlreiche Ausstellungen mit jungen Künstlern gezeigt. In Ausstellungen zur Klassischen Moderne wurden die Werke von Auguste Rodin, Emil Nolde, der Künstlergruppe "Brücke", August Macke/ Cuno Amiet, die Sammlung französischer Malerei aus dem "Petit Palais" und Wassily Kandinsky in großen Ausstellungen dem Publikum vorgestellt.
Begleitend zu den Ausstellungen veröffentlicht die Kunstsammlung Jena regelmäßig Publikationen und bietet den Gästen ein umfassendes Rahmen- und Führungsprogramm.

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