Heinrich Koch

Allee im Winter

In der Landschaftsfotografie Kochs tauchen immer wieder ähnliche Ansichten und Motive auf, wie beispielsweise weiträumige Übersichten (Gebirgszüge, Hügellandschaften), Meeresbuchten, mediterrane Landschaften sowie Baumgruppen und Alleen.
Diese Aufnahme zeigt eine verschneite Allee. Die Bildkomposition experimentiert mit der perspektivischen Tiefenwirkung des Landschaftstypus’ Allee. Dabei sind die Bezüge zur Neuen Fotografie besonders deutlich zu erkennen. Vor allem die Arbeiten Albert Renger-Patzschs hatten für Koch Vorbildwirkung in Gegenstand und Bildaufbau:
"Wesentliches Merkmal dieser Photographien ist die Konstruktion des Raumes. Eine derartige Betonung der dritten Dimension bringt diese in ein ambivalentes Verhältnis zur Flächigkeit des Bildes." (T. O. Immisch/Gunnar Lüsch (Hg.): Heinrich Koch. Photographien 1929-1934), Staatliche Galerie Moritzburg Halle 2002, S. 26.)

Der verschneite Weg öffnet sich von links nach rechts immer mehr und gewinnt zunehmend an Breite. In regelmäßigen Abständen durchbrechen karge Bäume diese lineare Struktur. Sie stellen zugleich durch ihre dunkle Farbigkeit und den von ihnen geworfenen Schatten einen Kontrast zum hell leuchtenden Schnee dar. Das Grundgerüst dieser Fotografie bildet somit eine formale Struktur - ein Merkmal, dass auch in anderen Landschafts- oder Architekturaufnahmen Kochs zu finden ist. Weiterhin vermeidet er das Einnehmen einer zentralen Bildperspektive.

(Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Original entry)

Material /Technique ...

Silbergelatine

Measurements ...

182 x 240 mm (Photopapiergröße) / 172 x 231 mm (Bildgröße)

Image taken ...

... Who:

... When:1930

... Where:Halle (Saale) 

Literature ...

  • Immisch, T. O.; Lüsch, Gunnar (Hrsg.) (2002): Heinrich Koch, Photographien 1929 bis 1934. Halle (Saale)