Porträt / Kunst / Kopie

Porträt Christian Felix Weiße

Weiße, Christian Felix (1726-1804), Steuerbeamter und Dichter in Leipzig. Neben dem vorliegenden Porträt Weißes, das vermutlich aus dessen privatem Besitz stammt und gemeinsam mit dem von Oeser gemalten Bildnis seiner Gemahlin vor wenigen Jahren vom Land Sachsen-Anhalt erworben werden konnte und dem Gleimhaus als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurde, ist ein weiteres Exemplar bekannt, das mit der Porträtsammlung des Leipziger Verlegers Philipp Erasmus Reich in die Kustodie der Leipziger Universität gelangte (Berckenhagen Nr. 1424). Welche Fassung die primäre ist, ob Reich auch in diesem Fall wie bei einer ganzen Reihe von Gelehrten- und Dichterporträts Graffs der Auftraggeber war, ist bislang nicht festzustellen. Gleim jedenfalls ließ im Jahr nach der Entstehung des Porträts durch den damals in Leipzig ansässigen Maler Benjamin Calau eine Kopie anfertigen. Möglicherweise ist dies als Indiz für eine Konkurrenz mit Reich zu werten, wie überhaupt festzustellen ist, dass Gleim seine Porträtsammlung um Persönlichkeiten von öffentlicher Wirksamkeit erweiterte, seitdem Reich eine solche anzulegen begonnen hatte. Der Leipziger Steuerbeamte Weiße war als Singspieldichter sowie als Verfasser der „Amazonenlieder“ populär und redigierte über 40 Jahre lang die „Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“ (1765-1806) sowie einige Zeit lang die pädagogische Zeitschrift „Der Kinderfreund“. Sein Porträt von der Hand Graffs nannte Weiße „nach der Aussage derer, die es gesehen, bis zum sprechen“ getroffen, was er als umso größere Leistung veranschlagte, als seine „Züge in einem Klumpen Fleisch begraben liegen“ (Brief Weißes an Ramler, 16.9.1769, zit. nach Kanz 1993, Anm. 642).

(Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Original entry)

Material /Technique ...

Öl auf Leinwand

Measurements ...

64 x 52 cm (mit Rahmen 80,3 x 69,1 x 5,5 cm)

Was depicted (Actor) ...

... Who:

Painted ...

... Who:

... When:1769 [circa]

Literature ...

  • Kanz, Roland (1993): Dichter und Denker im Porträt. Spurengänge zur deutschen Porträtkultur des 18. Jahrhunderts (Kunstwissenschaftliche Studien 59). München