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Heimatmuseum Arendsee Der Arendsee

Der Arendsee

Über die Sammlung

Der Arendsee ging schon vor mehr als 1.000 Jahren in die geschriebene Geschichte ein. Er gehört zu den sogenannten Einbruchseen, die sehr selten vorkommen. Unterirdische Ausschwemmungen und Auslaugungen von Gips und Salzen hatten Hohlräume entstehen lassen, sogenannte Dome.
Es kam zu zwei Einbrüchen.
822 war der erste exat datierte Einbruch und es entstand ein kleiner See, der sogenannte Wendische See. 1685, so ist es schriftlich überliefert, bebte die Erde nach einem starken Unwetter so heftig, dass ein Stück des Seeufers begann abzubrechen und zu versinken. Am See stehende Weiden, 10 Kohl- und Krautgärten, der Windmühlenberg samt darauf gebauter Windmühle waren in den See gestürzt und verschwunden. Es war der Arendsee in seiner heutigen Größe von 554 ha, einem Umfang von 9 km und seiner tiefsten Stelle von 52 m (durchschnittlich 29 m) entstanden. Taucher berichten von einer Hügellandschaft und einer Pflasterstrasse auf dem Grund des Sees im Zusammenhang mit der Bergung von Mühlsteinen an diese Stelle.
Wegen seiner Gewässertiefe und seines Planktonbesatzes ist der See sehr fischreich, am bekanntesten ist die Kleine Maräne. Die Uferzone ist geprägt durch einen unterschiedlich ausgedehnten Schilfgürtel und bietet damit vielen Tierarten geeigneten Lebensraum. Rund um den See findet man Laubmischwaldbestände, auch eine Feuchtwiese, die sogenannte Försterwiese, die unter besonderen Schutz gestellt ist.
Wegen seiner guten Wassrqualität ist der Arendsee sehr beliebt als Badesee, aber auch Taucher, Segler und andere Wassersportler wissen ihn zu schätzen.

Funde von Tauchern aus dem Arendsee belegen, dass schon vor dem ersten bekannten Seeeibruch 822 an dieser Stelle ein See gewesen sein musste: Es wurde 2005 in der Tiefe von 9,50 m ein sogenannter Fischzaun von über 30 m Länge entdeckt, der aus der Jugendsteinzeit stammt, also ca. 4.600 Jahre alt ist. Auch wurde im Wasser in einer Tiefe von 32 Metern ein sogenannter Prahm, ein Lastkahn von 12,30 m Länge und einer Breite von 2,30 m gefunden. Er stammt aus dem 12. bis 17.JH. Ebenfalls wurde aus dem See ein Einbaum aus dem 14.JH geborgen. Das Boot war wahrscheinlich im Wasser versenkt worden, damit sein Holz über den Winter nicht austrocknet.
2006 versenkte man ein Schiffswrack, ein Patrouillenboot, im Arendsee, um Hobbytaucher anzulocken.

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