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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Saalemündungsgruppe (ca. 1.300-750 v. Chr.)

Saalemündungsgruppe (ca. 1.300-750 v. Chr.)

Über die Sammlung

Der Verbreitungsraum der Saalemündungsgruppe erstreckte sich vom Braunschweiger Land über das Nordharzgebiet bis in die Elbe-Mulde-Region. Die Entstehung dieser Gemeinschaft ist noch weitgehend ungeklärt. Immerhin zeigen sich in der Sachkultur Einflüsse angrenzender Gesellschaften. So imitierte man Metallerzeugnisse der nördlichen Nachbarn sowie in ihrem älteren Abschnitt (ca. 1300-1000 v. Chr.) ausgewählte Keramikgefäße und Ornamente der östlich beheimateten Lausitzer Kultur. Änderungen im Bestattungsbrauch und Keramikdekor um 1000 v. Chr. sind Ausdruck eines mehrere Jahrhunderte andauernden kulturellen Umbruchs (diesmal wohl aus der brandenburgischen und altmärkischen Regionen beeinflusst), der später zur Hausurnenkultur der frühen Eisenzeit führte. Erhebliche Unterschiede in Art und Menge der Metallbeigaben in den Gräbern lassen auf eine deutliche Ranggesellschaft schließen. Zu den Statuszeichen der Hierarchiespitze gehörten bei den Frauen zwei goldene Haarringe und bei den Männern importierte Metallgefäße aus dem Karpatenbecken.<br>
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Bestattungen<br>
Verstorbene wurden verbrannt und in Urnen beigesetzt. Als Leichenbrandbehälter dienten doppelkonische Gefäße oder breitrandige Terrinen. Krüge und Becher kamen als Beigaben ins Grab. In der älteren Phase dieser Gruppe wurden die Toten in der Regel einzeln, in seltenen Fällen zu zweit in Steinpackungsgräbern bestattet. Um 1000 v. Chr. änderte sich der Grabbrauch erheblich. Statt einer Steinpackung schützte nun eine Steinkiste die Toten. Zudem gründete man immer häufiger durch eine mehrmalige Belegung regelrechte Familiengräber.<br>
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Hausbau / Siedlungswesen<br>
Mit Ausnahme des Grundrisses eines 14 m x 5 m großen Pfostenhauses bei Wulfen, Ldkr. Anhalt-Bitterfeld, sind von den Wohnplätzen bislang nur zahlreiche runde Vorratsgruben erhalten.<br>
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Grafik: © Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte; Karol Schauer

Diese Sammlung ist Teil von

Spätbronzezeit (1.300-750 v. Chr.) [52]

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