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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Elb-Havel-Kultur (ca. 3.100-2.650 v. Chr.)

Elb-Havel-Kultur (ca. 3.100-2.650 v. Chr.)

Über die Sammlung

Östlich der mittleren Elbe, im Havelland und in der brandenburgischen Uckermark war die Elb-Havel-Kultur beheimatet. Sie formierte sich aus örtlichen Angehörigen der Walternienburger Kultur und ansässigen Wildbeutern. Der Lebensraum und die ungleichen Ernährungstraditionen der Gesellschaften bewirkten, dass Viehhaltung wohl wichtiger als Ackerbau war. Dies spiegelt sich so im archäologischen Fundgut wider. Das Bestatten von Rindern war Ausdruck der hohen Bedeutung dieser Tiere für die Menschen. Man könnte dies als Zeichen eines ausgeprägten Hirtentums werten. Eine erhebliche Rolle spielten auch Fischfang und Jagd, häufig auf Hirsch, Dachs, Wildschwein und Wildkatze.<br>
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Bestattungssitte<br>
In diesem Kulturkreis gab es keine einheitliche Bestattungssitte, was wohl auf die hier integrierten kultischen, wirtschaftlichen und ethnischen Gruppen zurückzuführen ist. Regional verschieden, wurden die Toten beerdigt oder eingeäschert. Bei der Körperbestattung wurden die Individuen einzeln und auf dem Rücken liegend in Flachgräbern beigesetzt. Den Kopf orientierte man zumeist in östliche Richtung, die Füße in die westliche. Grabausstattungen fielen eher sparsam aus. Auch war das Mitgeben von Keramikgefäßen, Waffen, Schmuck, Geräten und Nahrung nicht überall üblich. Mancherorts legte man größere Gräberfelder auf Anhöhen an, wobei bewusst die unmittelbare Nähe zu Gewässern gesucht wurde.<br>
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Hausbau/Siedlungswesen<br>
Archäologische Spuren zu Siedlungsstrukturen und Hauskonstruktionen wurden in Mitteldeutschland noch nicht entdeckt.<br>
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© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte; Grafik: Karol Schauer

Diese Sammlung ist Teil von

Mittlere Jungsteinzeit/Mittelneolithikum (3.950-2.700 v. Chr.) [87]

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