Druckstock aus Holz für die Verpackung von Zichorienkaffee der Firma Pieschel & Co mit der Darstellung der Fabrikanlage in Genthin-Altenplathow.
Der 28jährige Magdeburger Kaufmann Carl Pieschel erwarb 1807 das Amtsgut Altenplathow am nördlichen Ufer des Plauer Kanals. Im Frühjahr 1808 begann er mit der Errichtung einer Zichorienfabrik. Im Sommer konnte er das erste Kaffeepulver aus getrockneten und gemahlenen Zichorienwurzeln bereits verkaufen. Die Zeit der napoleonischen Besetzung Preußens versprach einen guten Absatz an Ersatzkaffee. Im Jahr 1813 erweiterte er die Anlage durch eine Mehl- und Ölmühle aus Ziegelstein im Holländerstil. Ab 1817 wurde in dem neuerrichteten Schrotturm auch Schrotkugeln gegossen. 1840 wurde Carl Pieschel in den Adelsstand erhoben. In dieser Zeit ließ er sich von dem Berliner Architekten Eduard Knoblauch ein neues Gutshaus und ein neues Fabrikgebäude errichten. Im Jahre 1885 wurde nach 77 Jahren die Zichorienfabrik stillgelegt.
Diese Platte stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 19.Jahrhunderts, nachdem Neubau des Fabrikgebäudes.
Auf der linken Seite des Druckstocks ist die Holländermühle zuerkennen, in der Mitte das Fabrikgebäude und der Schrotturm und ganz rechts das Kesselhaus für die Dampfmaschine.
Noch heute trägt die Straße im Genthiner Ortsteil Altenplathow den Namen Fabrikstraße. Von der Anlage sind noch alle Gebäude bis auf den Schrotturm, der 1949 abgerissen wurde, vorhanden.
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