Das mittels einer Matrize hergestellte Relief wurde nur auf der Vorderseite ausgeführt, wie es für die Massenproduktion von Terrakottaurnen in der Spätzeit häufig bezeugt ist. Dargestellt ist ein nur mit einem Lendenschurz und einem breitkrempigen Hut bekleideter junger Mann, der mit einer Pflugschar gegen drei gepanzerte Feinde kämpft. Einer von ihnen ist bereits in die Knie gegangen. Ihm eilt von links ein zweiter mit wehendem roten Mantel, Helm und gezücktem Schwert zu Hilfe. Der dritte greift vom Rücken her an. Zahlreiche Reste der weißen Engobe und der einst mit kräftigen Farben, in blau, rot und gelb ausgeführten Bemalung haben sich auf unserer Urne erhalten.
Das Motiv erfreute sich vor allem auf den etruskischen Graburnen aus den Werkstätten von Chiusi besonderer Beliebtheit. Es kommt in verschiedenen Varianten vor, so kann eine weitere Person, z.B. ein geflügelter weiblicher Todesdämon, hinzutreten.
Bereits Winckelmann war dieses ikonographische Schema auf etruskischen Urnen bekannt. Die Urne ist in die 2. Hälfte 2. Jh. v. Chr. zu datieren.
Auf dem modernen, den antiken Vorbildern nachempfundenen Deckel unserer Urne lagert eine halbaufgerichtete Frau, die die Verstorbene darstellen soll. Sie hält in ihrer rechten Hand einen Kranz.
de