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Städtische Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg

Über das Museum

Die Städtischen Sammlungen im Wittenberger Schloß haben bereits eine sehr lange Tradition. Die historischen Ratssammlungen mit dem Ratsarchiv, der stadtgeschichtlichen und archäologischen Sammlung wurden schon vor über 700 Jahren vom Rat der Stadt Wittenberg angelegt. Das Archivieren der Dokumente geschah anfangs sicherlich noch ohne Wissen darum, welche Bedeutung den Dingen Jahrhunderte später einmal beigemessen werden würde. Anfänglich waren es im 13. Jahrhundert nur Wachstafeln, Akten und Urkunden. Die bisher älteste Erwähnung eines Stadtschreibers stammt aus dem Jahr 1371.
Im 16. Jahrhundert befand sich im damals neu erbauten Rathaus ein eigenes Ratsarchiv, später auch eine Ratsbibliothek. Noch wurden die Altertümer ungeordnet aufbewahrt. Neben den Archivalien wurden auchgegenständliche Objekte wie archäologische Funde und andere Sachzeugen der Stadtgeschichte aufgehoben. Im 19. Jahrhundert wurde es dann zu einer beliebten Tradition des Rates, die im Magistratszimmer befindlichen Ratssammlungen Gästen und Besuchern zu präsentieren. Das Ratsarchiv ist auch nach Jahrhunderten heute noch das Endarchiv der Stadtverwaltung Wittenberg.
Als erstes städtisches Heimatmuseum wurde zu Beginn der 1950iger Jahre das Melanchthonhaus ausgebaut. Hier wurden nun auch die Ratssammlungen untergebracht, verwaltet und der Öffentlichkeit präsentiert. Als das Melanchthon-Haus im Jahre 1967 eine Neugestaltung erfuhr und zur zentralen Gedenkstätte für Philipp Melanchthon wurde, war für eine eigentliche stadtgeschichtliche Arbeit und Ausstellungen kein Platz mehr. So wurde 1969 per Ratsbeschluß die Gründung eines Stadtgeschichtlichen Museums im Wittenberger Schloß zur Präsentation der Sammlungen umgesetzt. Dort befand sich schon seit 1948 das in städtischer Trägerschaft befindliche Naturkunde- und Völkerkundemuseum, das nach seinem Gründer Julius Riemer benannt wurde. Der Wittenberger Fabrikant hatte seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine umfangreiche Privatsammlung mit den Schwerpunkten Naturkunde, Völkerkunde, Archäologie und Paläontologie angelegt. Als seine Witwe im Jahre 2002 starb, erbte die Lutherstadt Wittenberg diesen umfangreichen Sammlungsbestand.

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