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GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Asiatische Kunst. Impulse für Europa [B.1906.1]
Das Freudenhaus Daimonjiya im Shin Yoshiwara-Distrikt von Edo (Grassi Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Grassi Museum für Angewandte Kunst / Christoph Sandig (CC BY-NC-SA)
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Das Freudenhaus Daimonjiya im Shin Yoshiwara-Distrikt von Edo

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Beschreibung

Torii Kiyotada ist einer jener Holzschnittentwerfer, von denen nur sehr wenig überliefert ist. Er war tätig zwischen 1720 und 1750, von seinem Werk ist nicht viel erhalten geblieben. Das Blatt, scheinbar vollständig unbezeichnet, kann ihm aber zweifelsfrei zugeordnet werden. Durch Beschnitt oder Beschädigung wurden die links und rechts der Darstellung befindliche Beschriftungen entfernt – ein Vergleichsexemplar existiert im British Museum. Im Bildtitel des dortigen Exemplars findet sich eine genaue Ortsbeschreibung: Wir blicken in den Salon des Freudenhauses Daimonjiya im Shin Yoshiwara-Distrikt, dem Vergnügungs- und Bordellviertel von Edo, dem heutigen Tokio. Das Thema Prostitution im alten Japan ist durchaus ein komplexes mit historischen und zeitgenössischen Wurzeln. Kam es einerseits unter dem Schogunat zur Einrichtung des Yoshiwara, war man andererseits bestrebt, die käufliche Lust und andere Vergnügungen wieder einzudämmen. Daraus resultierte eine strenge Reglementierung des Lebens im Yoshiwara, dessen größtes Etablissement dieser Art in Edo hier wiedergegeben ist. Kiyotadas Perspektivbild macht dies gut nachvollziehbar – weit in die Tiefe des Gebäudes führen die Fluchtlinien, die in einer Bildnische des letzten Raumes zusammentreffen, wo eine Hängerolle (kakemono) zu erkennen ist. In mehreren hintereinandergestaffelten Räumen sind zahlreiche Personen zu erkennen. Vorn eine liegende und rauchende Kurtisane, neben ihr Schreibkasten und Papier. Dann zwei mit dem Brettspiel "sugoroku" beschäftigte Mädchen, eine Tanzende, eine Shamisenspielerin, zuhörende und wartende Gäste. So erweist sich diese Darstellung eher als eine Hommage auf die Bewohner des Yoshiwara und Allegorie der von ihnen (auch) praktizierten klassischen Vier Künste denn als ein Sittenbild europäischen Zuschnitts. (Text: Eberhard Patzig/Dietrich Neumann)

Wohl aus dem Besitz Richard Grauls 1906 erworben. Ursprünglich Ankauf bei Siegfried Bing, Paris.

Material/Technik

Holzschnitt, Schwarzdruck, koloriert, verblichene Rottöne, Braun, Grau, Gelb, Beige

Maße

Höhe 43,9 cm, Breite ca. 64,4 cm

Literatur

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2009): Ständige Ausstellung. Asiatische Kunst - Impulse für Europa. Leipzig, S. 53
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GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

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