Das Modell diente ursprünglich dazu, den Schülern der Bergschule Zwickau die technischen Anlagen des Bergbaus zu verdeutlichen. Es gibt die Ausführung der übertägigen Schachtfördertechnik wieder, die in den Jahren der Gründerzeit für die sächsischen Steinkohlenreviere vielfache Anwendung fand: den massiven Malakowturm als kräfteaufnehmende Umhausung eines eisernen Fördergerüstes, seltener eines hölzernen Seilscheibenstuhles.
Das Objekt stellt einen Teil der Anlage des Tiefbauschachtes II dar. Dieser lag in unmittelbarer Nähe des Zwickauer Innenstadtbereiches und wurde 1877 abgeteuft. Der Schacht wies einen runden Querschnitt mit einem Durchmesser von 4,6 Metern auf und hatte 1880 seine endgültige Tiefe von 640 Meter erreicht. Der dortige Steinkohlenabbau wurde mit der Zeit unrentabel. Deswegen erfolgte 1937 die Stilllegung des Schachtes. 1941 wurde er schließlich verfüllt.
Das Herstellungsjahr des Modells ist leider nicht bekannt. Es wurde jedoch auf jeden Fall vor 1908 gebaut. In diesem Jahr wurde das Objekt auf einer Bergbauausstellung in Zwickau präsentiert, wie eine Fotografie aus den Beständen des Stadtmuseums Zwickau belegt. Die Aufnahme zeigt auch, dass ursprünglich neben dem Turm noch weitere Teile der Schachtanlage zu sehen waren, die jedoch ebenso wie der originale Sockel nicht mehr erhalten sind.
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