Dauerleihgabe des Wilhelm-Hack-Museums Ludwigshafen.
Feuerbach war ein hervorragender Porträtmaler und hatte als solcher etliche Aufträge. Allerdings sah er selbst die Porträtmalerei nicht als die hohe Kunst, die er gern ausgeübt hätte. (Brief aus Karlsruhe, vom März 1855): "Ich bin fest entschlossen, wenn es so nicht mehr geht, mich in Italien an einen Engländer zu hängen, nach London gehen, auf zwei Jahre den Künstler verleugnen, Porträts malen; bei meiner Leichtigkeit zu arbeiten, kann ich mir Vermögen machen und bleibe immer noch ein junger Künstler bei späteren Leistungen." Auch Stiefmutter Henriette forderte Feuerbach wiederholt auf, sein Geld als Porträtmaler zu verdienen. Etliche Auftragsbildnisse zeugen von Feuerbachs Talent. Das "Bildnis einer Römerin" ist besonders sanft und einfühlsam. Gesicht, Ausdruck und Haare sind bis ins Detail wiedergegeben, während die grüne Tapete und das Gewand einen flüchtigen, unfertigen Eindruck erweckt. Im Vergleich mit der statuarischen Darstellung der "Poesie" (1863, Inv. Nr. FH 0037) wirkt das "Bildnis einer Römerin" ausnehmend lebendig und individuell.
Julius Allgeyer berichtet, dass der englische Bildhauer Cardwell, in dessen Besitz sich das Porträt befand, dem Maler ein "griechisches Gewand für die Iphigenie" schneiderte.
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