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Keramikmuseum Westerwald Historische Keramik [Lfd. Nr. 86; Inv. Nr. D 1749]
Nachttopf (Keramikmuseum Westerwald CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Keramikmuseum Westerwald (CC BY-NC-SA)
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Nachttopf

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Beschreibung

Westerwald um 1700

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei gedreht, Löwenauflagen, Kobaltbemalung

Vergleichbare Exponate:
KMW, Inv. Nr. D 5650
Kultur- und Stadthist. Museum Duisburg, Inv. Nr. 84:6/62

Literatur:
Gaimster, S. 94, 94, 104, 110, 124, 125

Nachttöpfe waren naturgemäß ein weit verbreitetes Anwendungsgebiet für die Steinzeugtöpfer. Aufgrund seines dichten Scherbens, der weitgehend säurefesten und leicht zu reinigenden salzglasierten Oberflächen und der weitgehenden Robustheit war Steinzeug der ideale Werkstoff für dieses Produkt.

Die Form war leicht auf der Drehscheibe herzustellen und der Preis daher recht niedrig zu halten.

Von der weiten Verbreitung zeugen die umfangreichen Funde in Großbritannien und Nordamerika, die Gaimster eingehend beschreibt. Bei dem in Duisburg bei archäologischen Grabungen gesicherten Nachttopf handelt es sich um die gleiche Form wie bei dem hier vorgestellten.

Die Verzierung ist etwas umfangreicher und wird gekrönt mit der Jahreszahl 1677 und dem derb-sinnreichen Spruch: "Du Vollfresser und Topfkacker".

Meistens blieb kein Nachttopf ohne Verzierung. Im vorliegenden Fall haben wir es mit einem einfachen Rosettenstempel zu tun, der von zwei Löwenauflagen flankiert wird.

Diese Art der Löwenauflagen waren in der zweiten Hälfte des 17. Jh. sehr beliebt und zierten oft das obere Drittel der großen bauchigen Pullen (s. Lfd. Nr. 44 und 45 in Band 1).

Die hier aufgelegten Löwen sind jedoch so verwischt und nachlässig angebracht, dass es sich nur noch um den Anschein einer Verzierung handelt und das Massenprodukt als solches klar erkennbar ist.

Der Henkel ist profiliert, am unteren Ende schneckenförmig eingerollt und im Ganzen sorgfältig angarniert.

Der Topf hat seinen ursprünglichen Glanz und auch die Kobaltfarbe behalten und ist fast neuwertig.

Material/Technik

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei gedreht, Löwenauflagen, Kobaltbemalung

Maße

Durchmesser 16,6 cm, Höhe: 15 cm

Keramikmuseum Westerwald

Objekt aus: Keramikmuseum Westerwald

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