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Keramikmuseum Westerwald Historische Keramik [Lfd. Nr. 79; Inv. Nr. A 3402]
Schreibzeug mit Löwen (Keramikmuseum Westerwald CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Keramikmuseum Westerwald (CC BY-NC-SA)
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Schreibzeug mit Löwen

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Beschreibung

Westerwald Mitte 18. Jahrhundert

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei modelliert

Vergleichbare Exponate:
KMW, Inv. Nr. D 1747 (Löwen)
British Museum, London (in Gaimster - S 269, Löwen)
Rijksmuseum Amsterdam (Klinge S. 113 Löwen)
Landschaftsmuseum Westerwald
Hachenburg, Schreibzeug aus dem Schloss Hachenburg

Literatur:
Falke II, S. 113
Klinge (1996), S. 112, 113
Solon, S. 118 ff.
Die Töpfer des Kannenbäckerlandes klebten keineswegs immer an dem Althergebrachten und versuchten sich mit dem ihnen vertrauten Werkstoff Ton und der ihm gemäßen Technologie in immer neuen Gestaltungsmöglichkeiten.

Der rechteckige Aufbau, wie bereits unter lfd. Nr. 74 bis 78 beschrieben wurde im hier vorgestellten Objekt mit zwei hockenden Löwen erweitert, die zwischen sich eine Aufnahmevorrichtung für eine Uhr halten, auf der noch eine Halterung zur Aufnahme einer Kerze oder von Schreibkielen
angarniert ist.

Das Ganze ist in der Naturfarbe des gebrannten und salzglasierten Tons gehalten. Im Urzustand weiß, nimmt der
Westerwälder Ton beim Brand und dem Vorgang des Salzens eine silbrig glänzende, hellgraue Farbe an.

Zum Grund für die vorübergehende und zeitweise Abkehr von der farblichen Dekoration mit Kobaltblau und Manganviolett
wurde unter lfd. Nr. 60 einiges näher ausgeführt.

In diesem Zusammenhang muss auch auf ein Schreibzeug im Rheinischen Landesmuseum Trier hingewiesen werden. Das
dort unter Inv. Nr. G 159 geführte Exponat wurde bereits von Solon in seinem Buch "The Ancient Art Stoneware of the
Low Countries an Germany" in 1891 besprochen.

Es handelt sich dabei um ein Schreibzeug, welches in solcher Art von Figuren überladen wird, dass es als solches kaum noch angesprochen werden kann. Auf dem kaum noch zu erkennenden Tintenfässchen türmen sich auf zwei Stockwerken
Heiligenfiguren und Putten, für deren Anordnung keinerlei gestalterische Vorstellungen zu erkennen sind. (s. hierzu
auch Schreibzeug mit Lfd.Nr. 85). Dabei soll jedoch nicht verkannt werden, dass es zur Modellierung der Figuren, dem Zusammenbau und der Durchführung des Brandes hoher handwerklich-künstlerischer Fähigkeiten und gründlicher Kenntnisse der Brenntechnik bedurfte.

Hergestellt wurde dieses Werk von einem Meister "SW", der nach Auskunft von Falke aus Sayn stammen soll.

Es handelt sich jedoch wahrscheinlich um Servatius Wingender, der 1773 im Höhrer Kirchenbuch genannt wird, (s. auch lfd.
Nr. 90), von welchem auch die Madonna aus der ehemaligen Höhrer Pfarrkirche stammt, jetzt im MAK Köln, Inv. Nr. Z 457.

Material/Technik

Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei modelliert

Maße

Höhe: 23 cm, Breite: 18 cm, Tiefe: 13 cm

Keramikmuseum Westerwald

Objekt aus: Keramikmuseum Westerwald

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