Westerwald, 2. Hälfte 17. Jh.
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Bemalung mit Kobaltsmalte, frei gedreht.
Vergleichbare Exponate:
KMW, Inv. Nr. A 2285
Literatur:
Katalog MAK, Köln, S. 219 ff.
Die Renaissance ohne den breiten Mittelfries, aber an seiner Stelle mit einem oder mehren Wülsten - mehr oder weniger kräftig ausgebildet, wendet man vor 1600 vereinzelt in Raeren an, im Westerwald nach 1600 in zunehmenden Umfange. Inventar Nr. C 398 und B 30 können als Vorläufer dieser Entwicklung gesehen werden.
Bei dem hier vorgestellten Krug teilen drei Wülste den kugelförmigen Körper in fast gleiche Hälften. Die Wülste sind verziert, wobei der mittlere stärker ausgebildet ist als die beiden anderen. Die Schulter ist mit drei am Hals ansetzenden Halbkreisen verziert, um die dreieckförmige angeordnet sind. In den Räumen zwischen den Halbkreisen sind rosettenförmige Stempel eingedrückt. Der Ablauf ist kanneliert.
Der profilierte Henkel ist am unteren Ansatz schneckenförmig eingerollt.
Der Halsfries besteht aus floralen Dekoration und medaillonförmig eingefassten Gesichtsmasken. Er wird nach oben von einem Wulst begrenzt, von wo sich ein cirka drei Zentimeter hoher Trinkrand anschließt. Das Kobaltblau ist hauptsächlich in den Flächen zwischen den Stempel aufgetragen und nimmt damit etwa die Hälfte der Oberfläche ein.
Die Intensität der Farbe ist bei diesem Stück etwas schwächer als man es von den meisten dieser oder auch späterer Perioden kennt.
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