Westerwald, Anfang 18. Jh.
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Bemalung mit Kobaltsmalte, frei gedreht.
Vergleichbare Exponate:
MAK, Köln, Kat. Nr. 665 bis 669
Museum f. Kunsthandwerk, Frankfurt/M., Inv. GGMBD 1182/4525 z67
Literatur:
Katalog MAK, Köln, Seiten 358 ff.
Zur Dekoration dieses Humpens werden vollkommen neue Wege beschritten. Während die ins Ende des 17. Jahrhunderts verwiesenen Humpen noch eine mehr oder weniger ungelenke
Art der Ritztechnik aufweisen, ist diese bei dem vorgestellten schwungvoll und elegant. Bisher hatte man die Ritzornamente im Grau des Scherbens belassen und die dazwischen liegenden Flächen blau ausgemalt. Diese Künstlerin oder Künstler ist jedoch den umgekehrten Weg gegangen und hat die inneren Flächen der Ornamente blau ausgemalt und die übrigen Flächen grau belassen. Fein strukturierte florale Reliefauflagen, vielleicht noch aus der Zeit der Renaissance überliefert, unterteilen den Gefäßkörper in drei Zonen. Man findet hier auch die Anfänge der "Knibis-Technik", die dann im 18. Jh. eine immer größere Rolle spielen sollte.
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