Die Doppeluhr nach dem Design von Peter Behrens (1910) wurde 2014 vom Krankenhausmuseum restauriert und beide Werke wieder in Betrieb genommen. Die 24 Stundenanzeigenden Ziffernblätter, mit dem AEG-Label, sind original erhalten. Bei Übernahme der Uhr waren Lünetten und Gehäuse in einem optisch inakzeptablen Zustand, die ursprüngliche Farbe kaum noch zu erkennen. Der alte Lack wurde daher mithilfe eines Sandstrahl-Gebläses entfernt. In einer Autolackiererei wurden die Lünetten in Pastellgelb RAL 1034 und das Gehäuse in Hellelfenbein RAL 1015 neu lackiert, passend zur Corporate Identity des Krankenhausmuseums.
In goßen Gebäudekomplexen, wie z.B. den Krankenanstalten, möchte man viele Uhren synchron steuern. Dies gelingt mithilfe einer besonders genauen Hauptuhr (Mutteruhr) und einer beliebigen Anzahl daran angeschlossener Neben- bzw. Tochteruhren. Das Prinzip wurde bereits 1839 von Carl August von Steinheil erfunden und umgesetzt (nach Wikipedia).
Die Doppeluhr stammt aus dem Krankenhauslabor, das 1931 in Haus 6 des Städtischen Krankenhauses Bielefeld eröffnet wurde. Als Herstellungsdatum der Uhr kommt somit Ende der 1920er/Anfang der 1930er in Betracht. Nach jetziger Erkenntnis hing die Deckenuhr dort bis ca. 1987. 2002 wurde an dieser Stelle das Lehr-Labor der MTA-Schule eröffnet.
Der deutsche Künstler und Architekt Peter Behrens lebte von 1848 bis 1940. Vor dem ersten Weltkrieg war er für die „Allgemeine Elektricitätsgesellschaft“ (AEG) tätig und gilt als führender Vertreter des modernen Industriedesigns. Die beiden elektrischen Original-Uhrwerke sind nach der 2014 vorgenommenen Generalüberholung durch den Uhren-Restaurator Thomas Brechmann (Bielefeld) wieder voll funktionsfähig. Sie werden von der Hauptuhr des Bielefelder Klinikums Mitte gesteuert. Dies erfolgt im Ein-Minuten-Takt durch 24 Volt Gleichstromimpulse wechselnder Polarität. Elekromagneten wandeln diese Impulse in mechanische Bewegung um, die über entsprechende Getriebe auf die Zeiger übertragen wird.
Seit 2014 hängt die "Tochter-Uhr" im Eingangsbereich des Krankenhausmuseums und zeigt immer die genaue Zeit an, wie von der "Mutter-Uhr" übermittelt.
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