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Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte Kunstsammlung [0000/18]
"Die Rote Bande" bzw. "Troika" (Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte (CC BY-NC-SA)
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"Die Rote Bande" bzw. "Troika"

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Beschreibung

"Troika - die rote Bande". Jakob Wedel. Gips. 1992.
In der Periode, die als Stalinismus bezeichnet wird, verloren mehrere Millionen Menschen in der Sowjetunion ihr Leben, saßen in Gefängnissen und verrichteten Zwangsarbeit in Lagern. Seit 1934 überschwemmte das Land eine neue grausame Leidenswelle. Vom Kreml gesteuert zeigte das blutgierige Ungeheuer wieder seine Zähne und forderte neue Opfer. Tausende unschuldige, darunter auch Deutsche wurden ohne Grund als Staatsfeinde erschossen. Um die Vernichtungsmaschine zu beschleunigen, wurde von der Staatssicherheit OGPU die "Troika" (von russisch - ‚Drei‘) eingeführt. Sollten sich drei Behörden aus dem Geheimdienst über die Schuld des Verdächtigen einig sein, wurde das Opfer erschossen. Ein sicheres Todesurteil.
Der gepflegte, selbstbewußte Abteilungsführer der NKWD sitzt bequem an seinem Arbeitstisch, um über die neuen Opfer zu bestimmen. Seine Waffe liegt sorglos auf den Tisch, denn ihm ist bekannt, daß das Opfer kaum noch in der Lage ist Widerstand auszuüben. Seitlich des Tisches, mit einem Fuß auf dem Hocker, steht des Gruppenführers "rechte Hand". Für die Deutschen hat dieser nur ein paar schreiende Worte übrig: "Unterzeichne deine Schuld, du, faschistischer Hund!" . In der Ecke steht die Büste von Stalin - der für immer in die Geschichte als sowjetischer Herrscher und Tyrann eingegangen ist. Das Opfer muß zuallerletzt, nach allen grausamen Folterungen, den Anblick seiner geliebten, schwangeren Frau zutiefst gedemütigt, auf den Knien vor den Henkern kriechend ertragen - vielleicht zum letzten Mal.
Der Künstler Jakob Wedel wurde in Bergthal, Kirgisien, 1931 als drittes Kind in einer deutschen Bauernfamilie geboren. Unter seine Verwandtschaft gab es viele begabte Schnitzer, Tischler, Musiker. Aber sein Weg zur Kunst war nicht einfach. In den 1930-er Jahren waren sieben seiner nahen Verwandten von den stalinistischen Machthabern inhaftiert und erschossen worden. 1942 wurden seine Vater und Mutter in die Trudarmee mobilisiert und fünf Kinder, zwischen 4 und 14 Jahren, darunter auch Jakob, blieben allein. Der Vater kam niemals mehr zurück, die Mutter überlebte und kam nach fünf Jahren zurück zu der Familie. Jakob hat alle diese Jahre hart gearbeitet als Bauer und Zimmermann, aber seine Leidenschaft zum Schnitzeln aus Holz nicht aufgegeben. Durch viele Schwierigkeiten, im Alter von 32 Jahren, erreichte er die Möglichkeit die Bildhauerkunst in Frunse richtig zu studieren. Seine Meisterschaft hatte er dem kirgisischen und deutschen Volk gewidmet und ist dadurch in Russland, Kirgisien auch international beliebt und bekannt geworden. Seit 1988 ist er in Deutschland und hatte mit seinen neuen Werken schon ein breites Publikum auf seine Kunst aufmerksam gemacht. Er lebt zur Zeit in Schieder und sein Atelier hatte er in Schwalenberg (Lippe, NRW). "Ich lebe mit der Überzeugung, die Aufgabe von Gott bekommen zu haben die Vergangenheit, Gegenwart, vielleicht auch Zukunft in meinen Werken für die Geschichte unseres deutschen Volkes darzustellen" - so Jakob Wedel.

Material/Technik

Gips/ Bildhauerei

Maße

Breite: 96 cm; Höhe: 45 cm; Tiefe: 55 cm

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Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte

Objekt aus: Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte

Unser Museum hat eine Sammlung von Gegenständen, eine Bibliothek und einen Archiv, die das Thema "Russlanddeutsche (Aussiedler/Spätaussiedler)...

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