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Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. Pflegeraum Labor/Diagnostik [LPV009]
BSG-Ständer (Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. (CC BY-NC-SA)
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BSG-Ständer mit Pipetten

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Beschreibung

A) Mediko-weiß lackierter Metallständer, ERKA ges. gesch., 3 beschriftbare Felder. Mit 2 Glas-Pipetten in Klemmvorrichtungen, 2 schwarze Gummi-Pfropfen Unterseite. Metallstab zum Ausklappen --> 45 Grad-Stellung zu schnelleren Ablesung. Dazu 2 weitere Glaspipetten.
b) Reagenzglasständeraus Holz mit zwei spitzen Reagenzgläsern

Die Blutsenkungsreaktion (BSG) beschreibt u.a. eine Infektionsreaktion im Blut. Verfahren: Mit einer mit Natriumcitrat versehenen Spritze wird Venenblut abgenommen. Mit dem so ungerinnbar gemachten Blut wird ein Glasröhrchen (Pipette) bis zu einer bestimmten Markierung gefüllt. Die festen Bestandteile sinken ab, das Serum bleibt oben. Nach einer bzw. zwei Stunden kann man den Wert ablesen. Je höher, umso heftiger ist die Entzündungsreaktion.

Nach dem Bericht einer ehemaligen Diakonieschwester wurde das mit Natriumcitrat ungerinnbar gemachte Blut mit dem Mund angesaugt. Dabei musste man sehr vorsichtig sein. Sie habe dabei nie Blut in den Mund bekommen (Ammann 2022, Gedächtnisprotokoll). Die Technik des Aufsaugens wird ebenso von der Zeitzeugin Marlies Schmidt beschrieben. Dies war das damals reguläre Verfahren, es findet sich sowohl in einem Merkbüchlein aus dem Jahre 1964 (München) als auch in einem Krankenpflege-Lehrbuch von 1966 (Leipzig) beschrieben:
"In die Spritze wird zuerst bis zum 2. Teilstrich (0,4 ccm) die Natrium-citricum-Lösung aufgezogen und dann mit Blut aus der Vene bis auf 2 ccm nachgefüllt, die Spritze in das Spitzglas entleert und aus diesem in die graduierten Senkungsröhrchen aufgesogen. Nach ein, zwei, erforderlichenfalls auch nach 24 Stunden wird die Höhe der über den Blutkörperchen stehenden Flüssigkeitsschicht abgelesen." (v. Hoesslin 1964, S. 35). Im 1x1 der Krankenschwester wird dasselbe Verfahren (Blut wird "aufgesogen") unter einer gezielten Fragestellung aufgeführt, darin heißt es, "mit welchem Meßapparat kann ... ein hygienisches Füllen der Pipette erfolgen?" In diesem in der DDR erschienenen Buch wird allerdings auch auf eine offenbar neuartige Methode zum Aufziehens einer Blutsenkung namens "Pronto" hingewiesen, bei der das Blutgemisch nicht "mit dem Munde in die Pipette hochgesaugt" werden musste, sondern durch Drehen am Pipettenfuß durch einen Kolben hochgedrückt wurde (Goldhahn 1966, S. 342/343).

Material/Technik

A) Metall, Lack, Pappe, Glas, b) Holz und Glas

Maße

14 x 36 x 10 cm

Literatur

  • Dr. Uta Groger (2022): Behandlungsassistenz in der Arztpraxis, 3. Auflage. Berlin, S. 58
  • Goldhahn, Irmgard (1966): 1x1 der Krankenschwester. Leipzig , S. 342/343
  • v. Hoesslin, Heinrich (1964): Merkbüchlein für Krankenhaus und Praxis. München, S. 35
Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Objekt aus: Krankenhausmuseum Bielefeld e.V.

Das Krankenhausmuseum widmet sich der Historie des Krankenhauswesens in Bielefeld. Insbesondere die Geschichte des Klinikums Mitte wird in Wort, Bild...

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