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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Reproduktionsstiche von Moitte nach Greuze

Reproduktionsstiche von Moitte nach Greuze

Die beiden vorliegenden Blätter wurden von dem Pariser Kupferstecher Francois-Auguste Moitte (1748-um 1790) nach Werken des französischen Malers Jean-Baptiste Greuze (1725-1805) angefertigt.<br>
Greuze, der ab 1745 bei dem Maler Charles Grandon in Lyon lernte, kam um 1750 nach Paris. Dort besuchte er in unregelmäßigen Abständen die &quot;Academie royale de peinture et de sculpture&quot;, in die er 1755 als vorläufiges Mitglied (frz.: agrée) aufgenommen wurde. Als Greuze 1767 endlich seine Aufnahmearbeit einreichte, wurde er von der Akademie zwar aufgenommen, aber lediglich als Genremaler. Dies beleidigte nicht nur ihn selbst, auch Denis Diderot, dessen moralische Pointen Greuze in seinen Werken besonders gut künstlerisch umzusetzen verstand, war empört.<br>
Zu seinen Lebzeiten avancierte Greuze mit seiner moralischen Genremalerei, als deren Hauptwerk die im Louvre aufbewahrte &quot;Dorfhochzeit&quot; (&quot;Accordée de village&quot;) von 1761 gelten kann, zum ‚Anwalt der Tugend‘.<br>
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Von besonderer Bedeutung im Schaffen Greuzes sind seine Darstellungen junger Frauen in sentimentalen Attitüden. Greuze zeigte in diesem Bildtypus sein ganzes malerisches Können. Bereits seine Zeitgenossen attestierten ihm einen feinen Sinn für den Ausdruck femininer Jugendreize. Besonders im Bereich der Augen und Hände verstand er es, eine kokett-sinnliche Anmut und einen schwärmerisch-verzückten Augenaufschlag darzustellen. Auch das zarte Sfumato des Teints ist typisch für die jungen Frauen in Greuzes Werken.<br>
Neben der allegorischen Darstellung bedeutender menschlicher Themen wie etwa der verlorenen Unschuld innerhalb der Genremalerei (Hauptwerk: &quot;Une Jeune fille, qui pleure son oiseau mort&quot;, 1759, Louvre, und 1765, Edinburgh, National Gallery), widmete er sich in seinen Bildern auch sehr oft der Mutter-Kind-Beziehung.<br>
In den beiden vorliegenden Blättern vereint Greuze den Ausdruck des Sentiments mit der Moral der fürsorglichen Mutterfigur in seinem liebsten und zugleich künstlerisch am besten umgesetzten Motiv.

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