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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall

Metall

Über die Sammlung

Metallkunst



Die Metallsammlung der SPSG umfasst insgesamt etwa 6.000 Einzelstücke. Dazu gehören Werke der Gold- und Silberschmiedekunst, insbesondere Tafel- und Repräsentationssilber der Hohenzollern vom späten 17. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert, und verschiedene Gegenstände des Kunsthandwerks aus Bronze, Messing, Kupfer, Zinn und Eisen. Sie vervollkommneten die Raumausstattungen der Schlösser, gaben ihnen Glanz und Behaglichkeit.
Innerhalb der Sammlung bilden der preußische Eisenkunstguss des 19. Jahrhunderts, die Werke der Waffenschmiede- und Büchsenmacherkunst sowie die Münzen, Medaillen und Orden eigene Bestandsgruppen.
Höfisches Silber war als münzbare Staatsreserve stets gefährdet. In Berlin kam es in Kriegszeiten 1745, 1757, 1809 zu großen Einschmelzaktionen. Wurde der einstige Silberbestand der preußischen Schlösser bereits auf diese Weise stark dezimiert, verblieb der beispielgebende Rest im Zuge der Fürstenabfindung der Weimarer Republik 1919-1926 bis auf wenige Ausnahmen dem preußischen Königshaus. Seit den 1990er Jahren konnten zahlreiche hervorragende Stücke für die SPSG zurück erworben und größtenteils in den Silberkammern im Schloss Charlottenburg und Schloss Oranienburg ausgestellt werden. Darunter befinden sich prunkvolle Einzelstücke und Tafelsilber bedeutender Hamburger, Berliner und Augsburger Goldschmiede aus der Zeit des „Großen Kurfürsten“, Friedrichs III./I. und Friedrich Wilhelms I. Zu nennen ist das von Johann Christian Lieberkühn d. J. in Berlin für Friedrich II. angefertigte Tafelservice als frühestes Beispiel eines in mehreren Teilen erhaltenen Silberservices für den preußischen Hof. Vom Berliner Hofgoldschmied Johann Georg Hossauer, mit dessen Wirken der Erneuerungsprozess in der Berliner Silberwarenherstellung nach den Befreiungskriegen einsetzte, sind neben Tafelaufsätzen nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels wieder Teile aus den Hochzeitsservicen für die Prinzen Carl und Wilhelm (I.) zu sehen. Vertreten ist auch das seit der Thronbesteigung Wilhelms II. 1888 als Hoftafelsilber für höchste zeremonielle Anlässe genutzte vergoldete Service, das zusammen mit einem großen Prunkhumpen die Leistungsfähigkeit der Berliner Silberschmiedekunst am Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert.
Unter den Berliner Goldschmiede- und Juwelierarbeiten nehmen die Kroninsignien, besonders das reich mit Juwelen besetzte Zepter Friedrich I., eine überragende Stellung ein. Der gleichen Kategorie sind die Tabatieren Friedrichs II. als erlesene Beispiele für die Kunst des friderizianischen Rokokos zuzurechnen. Vom Haus Hohenzollern für die ständige Ausstellung in der Kronschatz- und Silberkammer im Schloss Charlottenburg zur Verfügung gestellt, bereichern darüber hinaus zahlreiche weitere Dauerleihgaben der Stichting Huis Doorn, der Ehrhardt-Stiftung, der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. und des Landes Berlin die Sammlungspräsentation.
Der Bronzeguss ist in der Sammlung mit Arbeiten des bedeutendsten Pariser Bronziers Pierre-Philippe Thomire und der renommierten Berliner Firma Werner & Mieth vertreten. Was an kupfernem Küchengerät aus den Hofküchen der Berliner und Potsdamer Schlösser erhalten blieb, komplettiert heute die Ausstattung der Schlossküche im Schloss Sanssouci.
Um 1800 fand der Eisenkunstguss Eingang in Bereiche, die bisher den edlen Metallen und dem Porzellan vorbehalten waren, sei es in der Gestaltung von Orden und Schmuck oder von Hausgerät. Durch die Förderung Friedrich Wilhelms III. kam es 1804 zur Gründung der Königlichen Eisengießerei in Berlin. Künstler wie Karl Friedrich Schinkel, Christian Daniel Rauch und Leonhard Posch fertigten die Modelle, verhalfen dem preußischen Eisenkunstguss weit über die Grenzen Preußens zu Ansehen. Die SPSG besitzt mit etwa 850 Objekten eine der größten staatlichen Sammlungen an preußischem Eisenkunstguss. Einzelstücke sind im Neuen Pavillon, im Schloss Charlottenburg und im Schloss Charlottenhof ausgestellt.
Zur Metallsammlung gehören etwa 100 Waffen. In Ergänzung des kleinen historischen Altbestandes wurden seit den 1970er Jahren für die Präsentation im Jagdzeugmagazin von Schloss Grunewald verschiedene von Berliner Hofbüchsenmachern angefertigte Jagdwaffen und weitere entwicklungsgeschichtlich wichtige, kunsthandwerklich herausragende Blank- und Handfeuerwaffen erworben.
1980 konnte für das Schloss Charlottenburg die Ordenssammlung von Max Aurich mit 350 Objekten angekauft werden, deren Kernstück Orden und Ehrenzeichen von Preußen sind. Nachdem die zuletzt im Hohenzollern-Museum im Schloss Monbijou gezeigte Ordenssammlung aus dem Besitz der preußischen Königsfamilie seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen ist, verdient die Sammlung Aurich besondere Beachtung. Sie ist bisher nur Fachwissenschaftlern zugänglich.
Die SPSG bewahrt darüber hinaus etwa 1.600 Münzen und Medaillen. An die 1.500 stammen aus der Sammlung der Burggrafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten, die mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin erworben wurde. Es handelt sich vorwiegend um brandenburgisch-preußische Münzen und Medaillen des 16. bis 19. Jahrhunderts und einige wenige antike Münzen und Taler aus dem deutschen Sprachraum. Die Sammlung ist zurzeit nicht ausgestellt.

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