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Renchtäler Heimatmuseum Oppenau Oppenauer Glasgemäldescheiben

Oppenauer Glasgemäldescheiben

Über die Sammlung

Zum wertvollsten Besitz des Renchtäler Heimatmuseums zählt eine Folge von Glasgemälden aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die überwiegend Darstellungen der Oppenauer Ratsherren (Gerichtszwölfer) zeigen. Der größere Teil der Scheiben wurde bald nach dem verheerenden Stadtbrand vom Sommer 1615 in Auftrag gegeben, vermutlich als Ersatz für einen Bestand älterer Scheiben, der durch den Brand größtenteils vernichtet worden ist. Während sich von den frühen Scheiben nur Einzelstücke erhalten haben, ist der nach dem Stadtbrand angefertigte Scheibensatz fast vollständig überliefert. Die Scheiben befinden sich heute in Oppenau und im Badischen Landesmuseum. Die sechs Scheiben im Badischen Landesmuseum sind in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an das Haus Baden abgetreten worden und kamen 1995 zur öffentlichen Versteigerung. Bei dieser Gelegenheit hat die Stadt Oppenau ein Fragment zurückerwerben könnten, das die Versammlung der Oppenauer Ratsherren und den württembergischen Vogt Jeremias Rebstock zeigt. Der Vogt dürfte auch der Besteller des zwischen 1617 und 1623/25 in Straßburg entstandenen Scheibensatzes gewesen sein. Bestellt wurden die Scheiben wahrscheinlich in der Glasmalerwerkstatt von Bartholomäus und Lorenz Lingg. Dies legt eine umfangreiche Sammlung von Scheibenrissen (Entwürfe, Vorlagen und Musterblätter) nahe, die vermutlich aus dieser Werkstatt stammt und um 1630 von den Markgrafen von Baden-Durlach erworben worden ist. In der heute in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe aufbewahrten Sammlung finden sich eine Entwurfszeichnung zu der Oppenauer Ratsherrenversammlung sowie ein Blatt mit vier Ratsherren, das offenkundig als Vorlage für die Einzelbildnisse der Oppenauer Gerichtszwölfer gedient hat.

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