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Museum Heineanum Vögel (A1): Bälge, montierte Stücke

Vögel (A1): Bälge, montierte Stücke

Über die Sammlung

Der Gesamtbestand an Bälgen beträgt derzeit 18.700 Stück. Die meisten (11.589) stammen aus der Sammlung von Ferdinand Heine sen.. Aufgrund des Vorwortes zum ersten Teil des Sammlungskatolges “Museum Ornithologicum Heineanum“ (1851) von J. L. Cabanis kann man den Beginn der Vogelbalgsammlung auf wahrscheinlich 1833 festlegen.<br>
Der Großteil der bis zu seinem Tode 1894 von F. Heine sen. gesammelten Vögel wurde von großen spezialisierten Handelshäusern, Naturalienhandlungen genannt, gekauft. Einen Teil erwarb er durch Kauf oder Tausch von Museen (i.d.R. Dubletten) oder aus Privatsammlungen. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit J. L. Cabanis, der im Berliner Zoologischen Museum arbeitete, konnten viele Dubletten von dort gekauft werden. Jedoch stammten die wenigsten Bälge aus der näheren Umgehung (Harzvorland, Harz), weil Heine weder Vogelfänger noch Jäger war. Zudem interessierte er sich mehr für die beeindruckende Formen- und Farbenvielfalt der Vögel entfernter Gebiete. Sein Sohn Ferdinand konnte die Sammlung als Ganzes erhalten. Der Zuwachs jedoch war gering, weil ihm durch seine erfolgreiche Tätigkeit als Pflanzenzüchter und Unternehmer die Zeit fehlte.<br>
Bei Eröffnung des Heineanums als öffentliches Museum 1909, die durch einen 1907 mit der Stadt geschlossenen Vertrag ermöglicht wurde, umfasste die Sammlung 12.367 Exemplare (7313 montierte Vögel und 5054 Bälge).<br>
Die bedeutendsten späteren Zugänge seien erwähnt: 1914 kamen durch eine Schenkung 200 Vögel aus Sumatra hinzu, 1928 die komplette Kolibrisammlung von Willy Schlüter mit 1250 Bälgen und 1936 die gesamte Kollektion von Rudolf Jung mit 400 Kolibris. Mittlerweile umfasst die umfangreiche Kolibri-Kollektion über 2000 Stücke.<br>
Nachdem 1962 erstmals ein Präparator vom Heineanum angestellt werden konnte (1977 bis 1993 waren es sogar drei Präparatoren), stammten die Neuzugänge meist aus Zufallsfunden, die dem Museum von Privatleuten übergeben wurden. Wegen der stärkeren Spezialisierung und Profilierung der Museen im ehemaligen Bezirk Magdeburg wurden ab 1968 neue Säugetierbälge ans Kreismusem Haldensleben abgegeben, gleichzeitig kamen alle neuen Vogelpräparate nach Halberstadt. Andere Quellen für die Bestandserweiterung waren (und sind) kleinere Sammlungen von Privatleuten und Museen, selten auch Tausch und aktives Sammeln.<br>
Im Bestand befinden sich auch zehn Exemplare von sieben ausgestorbenen Arten (Labradorente, Wandertaube, Carolinasittich, Dünnschnabelnestor, Elfenbein- und Kaiserspecht, Lappenhopf) sowie eine ganze Reihe sehr seltener Arten, wie Eskimo- und Dünnschnabelbrachvogel, Eulenpapagei, Höhlensittich, Kakapo, Mauritius-Turmfalke und Schnarchralle.

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