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Filmmuseum Potsdam Filme Amateurfilmstudio WBK Berlin

Filme Amateurfilmstudio WBK Berlin

Über die Sammlung

Die Filmarbeit des Studios WBK Berlin (auch Amateurfilmstudio 63 VEB WBK Berlin genannt) begann im Juli 1963 in Berlin auf Initiative des Amateurfilmers Horst Sendke, der das Studio bis Mitte der 1970er Jahre leitete.
Als betriebseigenes Studio des VEB Wohnungsbaukombinats Berlin (WBK Berlin) stand den rund 30 Amateurfilmern bereits früh professionelle Amateurfilmtechnik zur Verfügung. So verfügte das Studio in den 1970er Jahren über mehrere 16mm-Kameras (z.B. AK 16), ein eigenes Tonstudio mit Mischtisch, einen professionellen Tricktisch sowie einen Vorführraum mit 16mm- und 35mm-Vorführtechnik.
Aufgrund der fachlichen Ausrichtung des Kombinats handelt es sich bei den auf 16mm gedrehten Amateurfilmen, neben einzelnen kleinen Spielfilmen, hauptsächlich um baubezogene Kurzfilme dokumentarischer Art sowie um Arbeitsschutzfilme. Die meisten von ihnen folgen der ideologischen Linie der SED.
Als wichtigster Baubetrieb Berlins war das WBK Berlin maßgeblich am Wiederaufbau der Hauptstadt der DDR nach dem Krieg beteiligt. Daher sind die Filme des Studios wichtige Dokumente der Baugeschichte Ost-Berlins. So dokumentieren z.B. die von 1967 bis 1970 entstandenen vier Filme der Reihe "Rund um den Fernsehturm" den Aufbau des Stadtzentrums am Alexanderplatz (mit dem Fernsehturm) sowie das Vorzeigeprojekt der sozialistischen Städtearchitektur: das Lenindenkmal mit den Wohnkomplexen am Leninplatz (heute Platz der Vereinten Nationen) im heutigen Stadtteil Berlin-Friedrichshain.
Der 1984 unter Regie des zweiten Leiters des Studios, Jürgen Braune, entstandene Film "Dort wo auch steinerne Blumen blühen", verfolgt hingegen ein weiteres großes Bauvorhaben des Kombinats: das Neubaugebiet Berlin-Marzahn.
Auf internationaler Ebene bestand eine Zusammenarbeit mit den Amateurfilmstudios in Kladno (ČSSR, heute Tschechien) und Riga (UdSSR, heute Lettland). Während dieser Zusammenarbeit fand nicht nur ein regelmäßiger Austausch zwischen den Studios und den Mitgliedern statt, sondern es wurden auch Gemeinschaftsprojekte wie der Episodenfilm "Hände schaffen" aus dem Jahr 1973 realisiert, an dem sich alle drei Studios beteiligten. Ebenso entstand mit dem Studio Kladno der Film "Rosen der Freundschaft", der die Zerstörung der tschechischen Stadt Lidice durch die SS thematisiert.
Kooperationen des Studios erfolgten auch auf nationaler Ebene. So entstand z.B. 1986 mit der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Amateurfilm Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA) in Potsdam der preisgekrönte Film "Seine andere Schicht" über einen Bauarbeiter, der neben seiner Arbeit auch als Reservist bei der NVA tätig ist.
Die Filme des Amateurfilmstudios WBK Berlin sind im Filmmuseum Potsdam überliefert. Teile des über 450 Filmrollen umfassenden Bestandes wurden Ende 2014 im Rahmen des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg geförderten Projektes "Regionale Bilder auf Filmen (1950-1990)" erschlossen und digitalisiert.

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DDR-Amateurfilme [97]

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