Diese vollplastisch gestaltete, bärtige und frontal stehende Heiligenfigur unbekannter Herkunft ist um 1400 entstanden.
Mit der linken, vom Mantel umhüllten Hand hält der Heilige ein Buch, mit der rechten ein fast vollständig verlorenes Attribut. Der Mantel hüllt die Gestalt dicht ein und bildet wenig plastische, leicht spitz zulaufende Schüsselfalten.
Das Gesicht ist in der Augenpartie grob modelliert (Augen nur schwach eingeritzt), der Bart hingegen sehr fein ausgearbeitet und fällt in zierlichen, gedrehten Locken.
Die sichtbare Rotfassung ist sekundär, ursprünglich war der Mantel allerdings ebenfalls rot mit einem grünen Futter, das Kleid rot.
Auffällig sind zwei kräftige Dübel(?), die auf der Vorderseite sichtbar werden und von denen einer durch die gesamte Tiefe der Figur reicht.
Ein großes längsovales Loch befindet sich in der rechten Schulter und ist möglicherweise das Schadensbild eines Holzbockbefalls.
Die Kopfoberseite ist bewittert, die Plinthe teilweise weggebrochen. Auch dort befinden sich Reste eines Dübels. Auf der Rückseite gibt es Spuren der Würfelfäule.
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