Das Gesicht des kampano-etruskischen Köpfchens aus dem 4./3. Jh. v. Chr. wurde in einer Matrize geformt, wobei die Augenpartie mit den wulstförmigen Brauen und den plastischen, in den Innenwinkeln offenen Lidrändern nachmodelliert wurde. Die Seiten sind nicht symmetrisch ausgearbeitet, die rechte Wangenpartie ist deutlich länger. Das Köpfchen war also für eine Ansicht schräg von rechts konzipiert. Es ist schwer zu entscheiden, ob ein junger Mann oder eine Frau dargestellt ist; der breite Mund und die kräftige Nase mit breitem Rücken könnten für ein männliches Bildnis sprechen. Die kappenartige Frisur begegnet in der etruskischen Plastik bei beiden Geschlechtern. Möglicherweise diente das Köpfchen als Votivgabe an die Götter.
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