Das achte Blatt der Mappe zeigt eine Gruppe Rehe, wobei lediglich das Vorderste detailliert ausgearbeitet ist. Slevogt zeichnete die typische Körperform, mit dem im Verhältnis zur Körperlänge kurzem Kopf, der gebogenen und zum Hals abfallenden Wirbelsäule, sowie die langen und im Vergleich zum Körper des Rehs fragil aussehenden Beine. Er setzte zeichnerisch jene Eigenschaften des Tieres um, die als Inbegriff der Spezies angesehen werden kann und somit nicht nur äußerliche, sondern auch innere Wesensmerkmale widerspiegelt. Die Studienblätter entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts und verbildlichen größtenteils Raubtiere wie Löwen, Tiger und Panther. Bereits bei seinen Besuchen in Frankfurt am Main besuchte er häufig den Zoologischen Garten, um die Physiognomie und Verhaltensweisen der Tiere festzuhalten. Aus diesen Studien konnten über 20 Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen angefertigt werden. Aber auch in Berlin hatte Slevogt die Möglichkeit die Fauna des Tiergartens zu verbildlichen. Aus jener Zeit stammen die Blätter der Tiermappe.
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