Neben der Bildhauerei widmete sich Moissey Kogan in den 1920er Jahren der Grafik. Seine grafischen Arbeiten sind ähnlich wie seine Plastiken von weiblichen Aktdarstellungen geprägt. Sein Holzschnitt "Zwei Frauen" ist gekennzeichnet von einer dunklen Flächigkeit, in der feine und weiche Linien die zarten Konturen der Frauenfiguren wiedergegeben. Seine Werke umgehen den zeitprägenden Expressionismus durch bewegte, abgerundete Formen.
Die Grafik "Zwei Frauen" von Moissey Kogan wurde in der 4. Mappe des dritten Jahrgangs der Zeitschrift "Die Schaffenden" im Jahr 1922 publiziert. Die Mappe wurde im Jahr 1915 von Paul Westheim und dem Literaturverleger Gustav Kiepenheuer gegründet. Der Titel "Die Schaffenden" gibt programmatisch den Inhalt jener Mappen wieder, denn veröffentlicht wurde vor allem junge, zeitgenössische Kunst des innovativen Zeitgeistes. So waren in den Mappen des zweiten Jahrganges etablierte Künstler wie Wilhlem Lehmbruck und George Grosz neben Nachwuchskünstlern wie Carl Crodel und Hans Orlowski vertreten.
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