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Deutsches Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss Standgefäße [II E 626]
Hohlgefäß (Deutsche Apotheken Museum-Stiftung CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsche Apotheken Museum-Stiftung / Lothar Baur, Heidelberg (CC BY-NC-SA)
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Hohlgefäß

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Beschreibung

Die schwarze Bemalung dieses persisch-ilkhanidischen Topfes erfolgte direkt auf dem dickwandigen Scherben, der in Friesen angeordnete Dekor wurde jeweils durch Doppellinien getrennt.
Der Hauptfries wird gebildet aus einer arabesken Spiralranke mit Fruchtständen und knospenförmigen bzw. vogelartigen Begleitelementen. Um die Schulter läuft eine epigrafische Borte im Nashki-Stil, die zum Ornament verfremdet und nicht lesbar ist. Vertikale Doppelstriche bzw. Motivbänder zieren Hals und Sockel. Die transparente Kupferoxidglasur der Gefäßwand zeigt Veränderungen an der Oberfläche aufgrund langer Bodenlagerung. Durch die einsetzenden chemischen Reaktionen neigt sie stellenweise zum Irisieren.
Das Gefäß gehört zu einem kleinen Keramik-Ensemble türkisblauer Unterglasurware mit analoger Bildkomposition auf anderen Gefäßtypen, die auf zusammengehörende Teile eines Service schließen lassen, darunter ein Albarello, Henkelbecher, Teller und Schüsseln.
Motive wie die des Hauptfrieses gehören nicht zum Standardrepertoire des persisch-ilkhanidenzeitlichen Keramikdekors. Die Zuschreibung dieser Keramik an bestimmte Töpferzentren ist schwierig. Als Herkunftsorte der aus dem Handel stammenden Stücke gelten die Städte Saveh, Sultanabad, Sultaniyeh und Takht-e Soleiman. Bruchstücke und Fehlbrände gleichartiger Waren wurden bei archäologischen Grabungen in Takht-e Soleiman und Sultaniyeh geborgen und bestätigen die Zuweisung zur Ilkhaniden-Dynastie, die von 1258 bis 1335 bzw. 1350 herrschte.
Glasierte Gefäße wie der große Topf dienten vor allem zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten wie Wein, Essig oder Öl. Ihre bevorzugte Verwendung im pharmazeutischen Milieu belegen Töpfe nichtpersischer Provenienz, die, gefüllt mit Spezereien und Arzneizubereitungen, im 14. Jh. aus Syrien oder Ägypten an europäische Höfe und Apotheken geliefert wurden.

Material/Technik

Türkisblaue Unterglasurkeramik

Maße

H 34,5 cm; Dm 25 cm

Literatur

  • Fansa, Mamoun (Hrsg.) (2009): Ex oriente lux? Wege zur neuzeitlichen Wissenschaft. Ausst.Kat Oldenburg. Mainz, S. 468f (G. Stiehler-Alegria)
  • Hein, W.-H./Müller-Jahncke, W.-D. (1993): Kostbarkeiten aus dem Deutschen Apotheken-Museum. Berlin, S. 14f.
Deutsches Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss

Objekt aus: Deutsches Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss

Gegründet 1937 in München, fand das Deutsche Apotheken-Museum nach einer Zwischenstation in Bamberg 1957 im Heidelberger Schloss seinen endgültigen...

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