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Stiftung Händel-Haus Halle Musikinstrumentensammlung [MS-28]
Hammerflügel (Stiftung Händel-Haus Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händel-Haus Halle (CC BY-NC-SA)
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Hammerflügel

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Beschreibung

Der Schmidt-Hammerflügel entspricht sowohl in seiner äußeren Form (doppelt geschwungene, spitz zulaufende Flügelform, zur Klaviatur hin abgeschrägte Seitenwände) als auch in der Anlage der Mechanik (Prellzungenmechanik) den Steinschen Hammerflügeln. Dies ist nicht verwunderlich, denn sein Erbauer, Johann Evangelist Schmidt (1757-1804) vertiefte, nachdem er in Wien, Budapest, Dresden und Leipzig gelernt und gearbeitet hatte, in Augsburg bei dem berühmten Klavierbauer Johann Andreas Stein seine Kenntnisse.
Der Hammerflügel ist in Salzburg gebaut worden, wie auf dem Signaturzettel, der sich auf dem Resonanzboden befindet, zu lesen ist. In Salzburg war Schmidt auf Empfehlung von Leopold Mozart (1719-1787) seit 1786 Hoforgelbauer. Leider jedoch finden wir keine Jahreszahl vermerkt. So können wir nur aufgrund der Bauweise die Entstehungszeit schätzen. Das Instrument hat sehr leichte Hammerköpfe, ist durchgehend nur doppelchörig besaitet und hat den zeittypischen Tastenumfang von fünf Oktaven. Es besitzt noch keine Einzelfängereinrichtung, sondern eine durchgehende Fängerleiste (die den Hammer beim Zurückfallen aufhält und ihn für ein schnelleres Repetieren bereithält). Alle Merkmale zusammengenommen bedeuten, dass der Flügel um 1790 gebaut wurde. Bei späteren Instrumenten wandte sich Schmidt von der leichteren Bauweise ab und mehr der massiveren Form zu. Hierin folgte er ganz dem Empfinden seiner Zeit, denn auch die Komponisten bevorzugten nach und nach den dunkleren, kräftigeren Klavierton.
Johann Schmidts Hammerflügel wurden von den Zeitgenossen allgemein geschätzt. Leopold Mozart schenkte seiner Tochter Marianne einen Hammerflügel von Schmidt zur Hochzeit (1784), auf dem jedoch Wolfgang Amadeus Mozart nie die Gelegenheit hatte zu musizieren, und auch Michael Haydn (1737-1806) besaß ein Instrument des Meisters.

Material/Technik

Kiefer, Kirschbaum furniert

Maße

Tastenumfang: F1-f 3

Literatur

  • Rieche, Christiane (2006): Historische Musikinstrumente im Händel-Haus : Führer durch die Ausstellungen. Halle
  • Sasse, Konrad [Hrsg.] (1966): Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle. 5. Teil: Musikinstrumentensammlung: Besaitete Tasteninstrumente. Halle an der Saale
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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