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Stiftung Händel-Haus Halle Handschriftensammlung [AS-Türk B 2]
Brief von Daniel Gottlob Türk an Friedrich Gottlieb von Busse (Stiftung Händel-Haus Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händel-Haus Halle (CC BY-NC-SA)
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Brief von Daniel Gottlob Türk an Friedrich Gottlieb von Busse

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Beschreibung

Brief von Daniel Gottlob Türk an Friedrich Gottlieb von Busse, Halle (Saale), 23.12.1761. 1 Bl., beidseitig beschrieben. Ausfertigung. Schwarze Tinte auf Papier, verso oben rechts Vermerk von anderer Hand in roter Tinte.

Verfasser kann kein auf den Namen des Adressaten (ein Dessauer Mathematikprofessor) bestelltes Exemplar (wohl ein Notendruck) nachweisen, schickt ihm aber dennoch zwei Stück. Sendet beiliegend außerdem einen Brief von Busses Bruder aus St. Petersburg zurück. Beklagt sich über dessen Tonfall und den Vorwurf der Vergesslichkeit, die er jenem selber unterstellt. Kündigt an, alle zukünftigen derartigen Briefe des Bruders zurückschicken zu wollen. Bedauert die unangenehme Korrespondenz.

Transkription:

Wohlgebohrner
Hochgeehrtester Herr Professor,

Ich habe in allen meinen Büchern, die mich sonst noch nie täuschten, sorgfältig nachgeschlagen, und bis jetzt noch nichts von einem, auf Ihren Namen geschriebenen Exemplare, finden können. Um aber alle fernere Weitläuftigkeit zu vermeiden, bin ich so frey, Ew. Wohlgeboh. anstatt des Einen Exemplars mit zweyen aufzuwarten, die ich zum Beweis meiner Hochachtung gegen Männer von Ihren Verdiensten gefälligst anzunehmen bitte.
Ueber den hierbey zurück erfolgenden Brief Ihres Herrn Bruders in Petersburg enthalte ich mich alles Urtheilens, ob mirs gleich sehr leicht wäre, ein nicht ganz hervorragendes Gedächtniß, und noch so etwas von - wie soll ich sagen? - einem ganz eignen und nicht eben sehr empfehlenswerten Tone - daraus zu beweisen. So ist z. B. in Halle nie ein Oberfactor Klein gewesen, welcher Harfensonaten geschrieben hat u.s.w wohl aber ein Matthias u.s.w.
Solle ich aber von Ihrem Herrn Bruder mit mehreren Briefen von der Art belästigt werden : so würde ich mich genöthigt sehen, sie ihm durch die Post wieder zurücke zu schicken. Der Seltenheit wegen hab ich mir eine Abschrift von diesem - nehmen lassen, damit ich in der Folge den Ton, den Männer von anständigen Sitten bey dergleichen Zurechtweisung zu führen pflegen, erlernen könne. Mit dem Gedächtniß dürften wir wohl einander nicht viel vorzuwerfen haben; wo ich nicht noch etwas vorbehielte - denn blos den Namen Matthias, und gegen 2 bis dritthalb tausend Namen nicht merken können, möchte doch wohl nich ein kleiner Unterschied seyn.
Uebrigens versichere ich Sie, daß es mir sehr leid thut, in einer so unangenehmen und doch so äußerst unbedeutenden Sache, Briefe mit Ihnen wechseln zu müssen; rechnen Sie aber darauf, daß ich nichts destoweniger mit auszeichnender Hochachtung die Ehre habe zu seyn
Ew. Wohlgeboh.

Halle,
d. 23 Dec.
1786.

ergebenster Diener
D. G. Türk.

Material/Technik

Schwarze und rote Tinte auf Papier

Maße

1 Bl., ca. 22,3 x 16,8 cm

Teil von

Verfasst Verfasst
1786
Daniel Gottlob Türk
Halle (Saale)
Empfangen Empfangen
1786
Friedrich Gottlieb von Busse
1785 1789
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

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