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Historisches Museum der Pfalz - Speyer 1914-1918. Die Pfalz im Ersten Weltkrieg Postkartensammlung [HM_1918_08_29_004]
Französischer Brief aus Toulon (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Französischer Brief aus Toulon 03. Februar 1916

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Beschreibung

Gefalteter, vierseitiger Brief. Absender: Mademoiselle Angèle (Dorangeon) / 5 Avenue Marceau 5 / Les Barboussèdes / Toulon (Var), Adressat: "Monsieur Marcel Ponthieux / Sergent au 287e régiment / d’Infanterie, 21e Compagnie / Secteur postale 103", handschriftlicher Text, am Rand: Markierungen mit Buntstift.

Transkription:
"Toulon le 3 Février 1916 / Mon bien cher filleul / C’est avec un très grand plaisir que j’ai pris connaissance de votre aimable lettre du 25 et je vous en remercie beaucoup. / Marie-Rose a recu ce matin votre lettre dont elle est très contente. Vous avez le don mon cher filleul Marcel, de nous faire rire et vous vous y entendez à merveille. Vous êtes très amusant!.. Marie-Rose va vous écrire mais pas aujourd’hui car je vous écris. Un autre jour quand elle aura le temps comme cela vous les recevrez séparément. Je leur avais déjà dit à mes deux soeurs de vous écrire à des jours différents afin que vous ne recevrez pas les lettres ensemble. Car on a plus de plaisir à en avoir tous les jours que tout en même temps. Du moins c’est mon idée et c’est pourquoi je leur avais déjà dit cela. Désormais nous ferons donc ainsi. / Je suis heureuse mon cher filleul de savoir que vous avez eu de bonnes nouvelles de votre pauvre grand mère. Enfin! Vous avez dû être bien content. Il faut espérer qu’elle aura un mieux qui se maintaindra et que définitivement elle reprendra des forces. / J’ai vu par votre lettre que le bon curé de Crézancy avait été heureux de vous revoir. Cela se comprend qu’il vous aime bien et puis il y a bien longtemps qu’il vous connaît cela a dû être une joie pour lui à ce vénérable curé aussi dans son transport il vous a embrassé comme un frère que vous êtes du reste puisque l’Evangile dit que sur terre nous sommes tous frères. Quelle grande famille!... / Je vous approuve entièrement mon cher filleul de vouloir donner le beau chapelet tricolore à votre petite chérie Marcelle; et je suis bien sûre qu’elle en sera heureuse plus tard. D’abord parce que ce sera un souvenir précieux de son papa qui l’aura eu avec lui pendant toute la campagne où il aura combattu si vaillamment. A ce chapelet donc se rattacheront de grands et ineffacables souvenirs. Puis outre les souvenirs de son papa chéri de la guerre il lui sera doublement cher car il aura été donné par un saint et vénérable curé comme ce bon curé de Crézancy et qui doit avoir beaucoup d’affection aussi pour votre mignonne petite fille. Donc vous voyez qu’elle en sera heureuse plus tard votre petite Marcelle. / Raymonde elle aussi aura de gentils souvenirs et votre chère femme Aline aura le choix aussi. Sans une doute elles en seront toutes très heureuses. Comme je serais heureuse et contente mon cher filleul si vous pouviez enfin avoir des nouvelles de ces êtres tant aimés. Aussi espérons que cela ne tardera pas. Votre chère femme et vos deux jolies petites filles doivent avoir tellement hâte de vous revoir après de si longs mois de séparation! Comme vous allez les trouver grandes Marcelle et Raymonde; cela pousse si vite quand c’est petit! Aussi vous en serez fier. / Il a plu toute cette nuit mais on dirait que le temps veut se remettre au beau. / Dimanche je me promenais sur le port avec ma tante et nous avons vu un officier Serbe. Il était très bien. Grand, bien bâti, portant on ne peut mieux l’uniforme, avec une figure énergique et de grands yeux noirs. Puis nous avons vu aussi un soldat. L’officier était décoré et parlait avec un des nôtres. Si tous leurs compatriotes ressemblent à ces deux Serbes, ce sont vraiment de beaux hommes. A propos, dans un des faubourgs de Toulon il y a en ce moment un petit Serbe de 8 ans qui se meurt pour avoir pris un fusil et défendu son pays. Quel héroisme! Quel peuple admirable! Les Belges et les Serbes peuvent se donner la main! Les femmes, les enfants, les vieillards, tous ont fait le coup de feu. Il y a quelques jours ou on a enterré un petit de 18 ans!.. / Votre frère Maurice ne va pas tarder il va nous apporter de vos nouvelles. / Je m’en vais vous quitter pour ce soir mon bien cher filleul car j’ai un mal de tête fou. / Maman vous envoie son bon souvenir. En attendant de vos nouvelles mon cher filleul je vous embrasse bien affectueusement. / Votre dévouée petite marraine. / Angèle (Dorangeon)".

Übersetzung
"Toulon, den 3. Februar 1916 / Mein lieber Patensohn / Mit sehr großer Freude nahm ich Kenntnis von Ihrem liebenswürdigen Brief vom 25. und ich danke Ihnen sehr. / Marie-Rose hat heute morgen Ihren Brief erhalten, über den sie sehr glücklich ist. Ihr habt die Gabe, mein lieber Patensohn Marcel, uns zum Lachen zu bringen und davon verstehen Sie sehr viel. Sie sind sehr amüsant!.. Marie-Rose wird Ihnen schreiben, aber nicht heute, denn ich schreibe Ihnen. An einem anderen Tag, wenn sie die Zeit hat, erhalten Sie einen separaten Brief. Ich hatte schon meinen zwei Schwestern gesagt, dass sie Ihnen an unterschiedlichen Tagen schreiben sollen, damit Sie die Briefe nicht zusammen erhalten. Denn man hat mehr Freude einen jeden Tag zu haben als alle zur gleichen Zeit. Wenigstens ist es meine Idee und deshalb habe ich es ihnen schon gesat. Von nun an machen wir das nun so. / Ich bin glücklich, mein lieber Patensohn, zu wissen, dass gute Neuigkeiten von Ihrer armen Großmutter erhalten haben. Endlich! Sie müssen sehr glücklich gewesen sein. Man muss hoffen, dass es ihr besser gehen wird und dass es aufrecht gehalten wird und sie endlich wieder zu Kräften kommt. / Ich habe durch Ihren Brief gesehen, dass der gute Pfarrer von Crézancy sehr glücklich gewesen ist, Sie wiederzusehen. Das versteht sich, dass er sie gern hat und dazu ist es eine lange Zeit, dass er Sie kennt, das muss eine Freude für ihn gewesen sein, für diesen ehrwürdigen Pfarrer bei seinem Transport, er hat Sie umarmt wie einen Bruder, der er Ihnen übrigens ist, weil das Evangelium sagt, dass wir auf der Erde alle Brüder sind. Welch große Familie!... / Ich versichere Ihnen fest, mein lieber Patensohn, dass ich den schönen Tricolore-Kranz an Ihre kleine liebe Marcelle weitergebe; und ich bin ganz sicher, dass sie später sehr glücklich sein wird. In erster Linie weil das ein kostbares Andenken an ihren Papa sein wird, welches er während des ganzen Feldzuges bei sich gehabt haben wird, wo er tapfer gekämpft haben wird. An diesen Kranz werden sich also große und unauslöschliche Erinnerungen heften. Dann werden ihr des weiteren die Erinnerungen ihres lieben Papas vom Krieg doppelt teuer sein, denn er wird ihm von einem heiligen und ehrwürdigen Pfarrer wie der gute Pfarrer von Crézancy gegeben worden sein und dieser muss auch viel Zuneigung zu Ihr kleines süßes Mädchen haben. Wie glücklich und zufrieden wäre ich, mein lieber Patensohn, wenn sie endlich Neuigkeiten von diesen geliebten Geschöpfen hätten. Hoffen wir auch, dass diese sich nicht verspäten. Ihre liebe Frau und Ihre zwei hübschen kleinen Töchter müssen wahrlich Eile haben Sie wieder zu sehen nach so langen Monaten der Trennung! Wie Sie sie groß finden werden Marcelle und Raymonde; das geht so schnell, wenn sie klein sind! Sie werden auch stolz sein. / Es hat die ganze Nacht geregnet, aber man sagt, dass sich das Wetter wieder zum Guten wenden wird. / Am Sonntag ging ich mit meiner Tante am Hafen spazieren und wir haben einen serbischen Offizier gesehen. Er sah sehr gut aus. Groß, gut gebaut, trug eine Uniform, die nicht besser hätte aussehen können, mit einer energischen Figur und großen schwarzen Augen. Dann haben wir auch einen Soldaten gesehen. Der Offizier war geschmückt und redete mit einem von den unsrigen. Wenn alle Serben diesen beiden ähnlich sehen, sind das wirklich schöne Männer. Überhaupt, in einer der Vorstädte von Toulon gibt es im Moment einen kleinen Serben von 8 Jahren, der sich umbringt, um ein Gewehr zu erlangen und sein Land zu verteidigen. Welches Heldentum! Welch bewundernswertes Volk! Die Belgier und die Serben können sich die Hand geben! Die Frauen, die Kinder, die Alten, alle haben einen Schuss abgegeben. Vor wenigen Tagen hat man einen Kleinen von 18 Jahren begraben!.. / Ihr Bruder Maurice wird sich nicht verspäten, er wird uns Neuigkeiten bringen. / Ich werde Sie verlassen für heute Abend, mein lieber Patensohn, denn ich habe einen verrückten Kopfschmerz. / Mama schickt Ihnen ihr schönes Andenken. In der Erwartung Ihrer Neuigkeiten, mein lieber Patensohn, umarme ich sie sehr zuneigungsvoll. / Ihre treue kleine Patentante. / Angèle (Dorangeon)".

Material/Technik

Papier, Bleistift, Buntstift, Tinte / Handschrift

Maße

BxH: 26,5 x 21 cm

Karte
Verfasst Verfasst
1916
Toulon
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1914
1913 1920
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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