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Siegerlandmuseum Wohnkultur des 19. Jahrhunderts [M 150]
Empire-Uhr - Geflügelter Genius mit Lyra (Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Verein der Freunde und Förderer des Siegerlandmuseums e.V. (CC BY-NC-SA)
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Empire-Uhr - Geflügelter Genius mit Lyra

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Beschreibung

Empire-Uhr - Geflügelter Genius mit Lyra.

Vergoldete Bronze mit Marmorsockel. Inschrift auf dem Zifferblatt: RAVRIO BRONZIER MESNIL H

Zu den beliebten Gegenständen der Innendekoration des frühen 18. Jahrhunderts bis in die Zeit um 1835 gehörten vergoldete Bronzen. Unter den "bronzes d’ameublement" werden patinierte Bronzearbeiten ebenso subsumiert wie figürliche Kleinbronzen und Uhren. Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn im Verhältnis 9:1, ist seit dem mittleren 3. Jahrtausend vor Chr. (Beginn der Bronzezeit) bekannt. Die Formung erfolgt durch Guss. Einen ersten Höhepunkt der Bronzekunst stellen altchinesische Arbeiten aus der Zeit von 1500 vor Chr. bis 220 nach Chr. dar. Auch die griechischen Bildwerke der klassischen und hellenistischen Zeit, die oft nur noch als römische Marmorkopien überliefert sind, waren aus Bronze gearbeitet. Bis ins 19. Jahrhundert blieb die Kunst des Bronzegusses von herausragender Bedeutung. Bei Standbildern und Denkmälern eignet sich das Material wegen der hohen Belastbarkeit des Materials ebenso wie bei dekorativen Kleinbronzen, die seit dem 18. Jahrhundert auch als reine Sammlerobjekte hergestellt wurden.Oft verwendet wurde Bronze auch für die Fertigung von Pendulen. Ein Meister dieses Faches war Antoine André Ravrio (1759-1814), der in Paris als Medailleur, Ziseleur und Bildhauer lebte und arbeitete. Er führte einen namhaften Laden mit Luxus-Gegenständen, der im Jahre 1813 im Almanach du Commerce verzeichnet wurde. Besonders kostspielig waren der für die Uhrensockel verwendete Marmor, wobei Ravrio den grünen "vert antique" bevorzugte. Ein Drittel der Gesamtkosten der Bronzearbeiten verursachte die Feuervergoldung, eine Technik die man in Frankreich perfekt beherrschte, auch wenn die Rezepte jeweils eifersüchtig gehütete Werkstattgeheimnisse waren. Bei der Umsetzung des Gold-Quecksilber-Amalgams entstanden jedoch hochgiftige Quecksilberdämpfe und verursachten bei den damit beschäftigten Arbeitern oft Siechtum und frühen Tod. Auch Ravrio erlag 1814 einer Quecksilbervergiftung. Er hatte sich stets für die Erfindung einer Technik eingesetzt, die das Entweichen des Quecksilberdampfes verhindern sollte. Als Schmuckelement dieser Uhr wählte Ravrio die Lyra, die das Zifferblatt umfasst. Das älteste Saiteninstrument der Griechen wird von einem geflügelten Genius gespielt.
Text von Ursula Blanchebarbe

Material/Technik

Bronze vergoldet, Marmor

Maße

H x B x T: 400x300x120 mm

Literatur

  • Blanchebarbe, Ursula (2012): 75 Meisterwerke im Siegerlandmuseum. Siegen
Siegerlandmuseum

Objekt aus: Siegerlandmuseum

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