Aus Mecheln stammend und seit 1591 in Amsterdam ansässig, malte Vinckeboons neben Genreszenen mit Vorliebe Waldlandschaften. Das Liesborner Bild zeugt vom Dialog mit Werken von Pieter Breughel d. Ä. und Gillis van Conixloo. Dargestellt ist die Vertreibung plündernder Soldaten aus einem Dorf. Raub, Überfälle und Wegelagerei waren Auswüchse des Krieges. Konfessionelle Gründe zwangen die Familie des Malers ihre flandrische Heimat zu verlassen, wo seit 1568 der Befreiungskrieg gegen die katholischen Spanier wütete. Betroffen von Unterdrückung und Ausbeutung waren immer wieder auch die Bauern, die sich auf der Darstellung von Vinckeboons erfolgreich gegen die ungleich besser bewaffneten Plünderer zur Wehr setzen. Die zuletzt Sebastian Vrancx (1573 - 1647) zugeschriebene Staffage zeugt gegenüber älteren Darstellungen flämischer Tradition von einer stärkeren Individualisierung der Figuren. Ihre lockere Anordnung und Einbindung in die Landschaft spricht für ein Spätwerk des Malers.
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