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Deutsches Chemie-Museum Pumpen allgemein [0013]
Wasserring-Luftpumpe (Deutsches Chemie-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Chemie-Museum (CC BY-NC-SA)
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Wasserring-Luftpumpe

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Beschreibung

Aufbau der Wasserring-Luftpumpe:
Das Gehäuse besteht aus den beiden Seitenteilen, in denen die Steuerscheiben eingebracht sind und dem Zwischenstück, in dem Kreiselrad und Flüssigkeitsring umlaufen.
Das Kreiselrad ist auf eine starke Welle aufgepresst und läuft im Gehäuse exzentrisch. Die Welle läuft auf beiden Seiten des Pumpengehäuses in Wälzlagern oder selbst einstellenden Ringschmierlagern. Die beiden Stopfbuchsen können bei der Förderung giftiger und explosiver Gase mit einem zusätzlichen Sperrflüssigkeitsverschluss versehen werden.
Gehäuse, Steuerscheiben und Kreiselrad werden im Normalfall in Grauguss ausgeführt, jedoch können auch korrosionsbeständige Werkstoffe oder Überzüge eingesetzt werden. Die Stahlwellen können mit entsprechenden Schutzhülsen versehen werden.
Der Antrieb der Wasserring-Luftpumpen erfolgt am günstigsten durch direkt gekuppelte (Klauenkupplung) Elektromotoren, aber auch andere Antriebsarten können bei der Fertigung Berücksichtigung finden.
Wirkungsweise der Wasserring-Luftpumpe:
Im zylindrischen Gehäuse, welches beidseitig durch Steuerscheiben begrenzt wird, rotiert der exzentrisch angeordnete Läufer mit Rippen. Infolge dieser Rotation wird in der Pumpe befindliches Wasser in einen sich drehenden Wasserring verwandelt. Durch die exzentrische Anordnung des Läufers ist die jeweils oben stehende Kammer, die aus den Rippen des Laufrades gebildet wird, vollständig mit Wasser gefüllt. Mit fortlaufender Umdrehung bildet sich ein immer größer werdender wasserfreier Raum, in den durch einen Schlitz in der Steuerscheibe Luft, Gase, Dämpfe oder ein Gemisch dieser Medien mit Wasser angesaugt wird. Ist der Schlitz durch die Drehung des Kreisels wieder verlassen, verengt sich das Luftvolumen in der Kreiselkammer. Dadurch wird die darin befindliche Luft verdichtet und am anderen Ende einer Kreiseldrehung durch einen weiteren Schlitz in der Steuerscheibe aus dem Gehäuse herausgedrückt.
Die Abdichtung der auf beiden Seiten der Läuferwelle befindlichen Stopfbuchse erfolgt durch Zufuhr von Sperrwasser. Dessen Überschuss wird mit der angesaugten Luft herausgedrückt. Das mit dem Fördermedium mitgerissene Wasser wird zwecks Trennung von Luft (Dampf, Gas) und Flüssigkeit über eine Vorlage gedrückt. Diese wird über einen Überlauf entwässert. Um Sperrwasser zu sparen, kann man einen Teil des sich dort sammelnden Wassers der Pumpe wieder zuführen.
Zur Ausführung als Vakuumpumpen gehört ein offener Betriebsflüssigkeitsbehälter aus Stahlblech, aus dem von der Pumpe ein Teil der mit ausgestoßenen Flüssigkeit wieder angesaugt werden kann.
Beim Einsatz als Verdichter ist ein geschlossener Druckkessel als Flüssigkeitsabscheider einzusetzen.
Als Betriebsflüssigkeit kommt in der Mehrzahl der Fälle Wasser in Frage. Es können jedoch auch andere, der Art des zu fördernden Gases entsprechende Flüssigkeiten verwendet werden.
Einsatzgebiete:
- an Verdampf- und Einkochanlagen
- an Kondensatoren für Dampfkraftmaschinen
- in der Vakuumtrocknung
- an Filteranlagen der verschiedensten Art
- zur Entlüftung von Rohrleitungen
- in Destillationsanlagen
- an Saugern und Saugwalzen in der Papier- und
Zellstoffindustrie
- zur pneumatischen Förderung von staubförmigen und körnigen Gütern
- als Niederdruck - Verdichter, vor allem zur Erzeugung ölfreier Druckluft und zur Förderung explosiver Gase etc.
Vorzüge:
- geringer Verschleiß
- erhebliche Öleinsparung gegenüber Kolbenmaschinen
- wirtschaftlicher Betrieb
- geringer Wartungsaufwand
Charakteristisch für den Flüssigkeitsringverdichter ist ein bei der Rotation des Laufrades entstehender Flüssigkeitsring. Dieser wird aus der ständig zuzuführenden Betriebsflüssigkeit gebildet und dichtet die Druckseite von der Saugseite ab.
Einsatz bei der Herstellung von Vakuum in Kesseln oder Vorlagen der PVC-Versuchsanlage (Leuna-Werke)

Technische Angaben:
L/B/H (m): 1,00 / 1,00 / 0,00
Masse (kg): 200
Förderleistung: 350 m³/h
Förderdruck: 160 Torr
Leistungsaufnahme: 12 kW
Saugstutzen: DN 80
Druckstutzen: DN 80
Lagerung: Gleitlager mit Ölstandsglas

Maße

L/B/H (m): 1,00 / 1,00 / 0,00

Karte
Hergestellt Hergestellt
1953
Carl Hesse KG
Chemnitz
Wurde genutzt Wurde genutzt
1953
Buna-Werke
Schkopau
1952 1999
Deutsches Chemie-Museum

Objekt aus: Deutsches Chemie-Museum

Das Deutsche Chemie-Museum Merseburg besteht gegenwärtig aus den Bereichen Technikpark und Mitmachlaboratorien für Schüler. Es wird seit 1993 vom...

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