Das künstlerische OEuvre des Mailänder Architekten und Gestalters Giovanni „Gio“ Ponti (1891–1971) ist sehr breit gefächert. Den Anfang markiert die von 1923 bis 1930 währende Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Keramischen Manufaktur Richard-Gionori. Dort war es Pontis Verdienst, das Italienische wieder stärker in den künstlerischen Fokus zu bringen. „Die Etrusker, Römer und die Renaissance gaben die Anknüpfungspunkte. Alles Rokokohafte wurde [...] möglichst ausgeschaltet.“ (Deutsche Kunst und Dekoration, 1926) Damit befand er sich im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Manufakturen. Diesem Neo-Klassizismus standen seine einfachen, gleichzeitig poetischen Entwürfe für das französische Traditionsunternehmen Christofle nahe, die sich, wie der Leuchter „Fléche“ vor Augen führt, einer modernen Stilisierung bedienten.
Erworben mit Unterstützung des Freundeskreises GRASSI Museum für Angewandte Kunst e. V. im Münchner Kunsthandel, 1996.
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